Der chinesische Automarkt steht auf wackligen Beinen. Auch im April gingen die Verkaufszahlen weiter zurück. Es ist der elfte Monat in Folge. Der Branchenverband PCA meldete einen Absatzrückgang um 16,6 Prozent auf 1,54 Millionen Autos. Dies teilte der Verband am Freitag in Peking mit.
China ist der wichtigste Automarkt der Welt. Pro Jahr werden im Reich der Mitte rund 23 Millionen neue Autos verkauft. In den USA sind es zum Vergleich 17 Millionen neue Autos pro Jahr. Deutschland kommt auf 3,4 Millionen Fahrzeuge. Chinas Potenzial ist enorm. Daimler, BMW und VW haben ihre Kapazitäten in China in den letzten Monaten massiv ausgebaut. Dennoch: Seit elf Monaten sinken die monatlichen Verkaufszahlen.
In den ersten vier Monaten des Jahres ergibt sich ein Absatzrückgang um rund 11,8 Prozent auf 6,71 Millionen Stück. Fakt ist: Der Zollstreit zwischen China und den Vereinigten Staaten verunsichert die chinesischen Autokäufer, zudem lasten eine hohe Verschuldung, der schwächelnde Immobilienmarkt und eine generell weniger dynamische Konjunktur auf dem Verbrauchervertrauen.
Dennoch hält sich Daimler wacker: Der Absatz kletterte im April in China um 0,8 Prozent auf 57.707 Autos. Weltweit jedoch musste Daimler im April einen Verkaufsrückgang um 5,5 Prozent auf 181.936 Autos hinnehmen.
Der Aktie scheint das derzeit nichts anhaben zu können. Es scheint, als wären alle negativen Nachrichten im Kurs eingepreist. Der schleppende Autoabsatz, der bevorstehende Konzernumbau weg von den Verbrennungsmotoren hin zu neuen Antriebsformen und Mobilitätsdiensten ecetera.
200-Tage-Linie verteidigen…
Der Gesamtmarkt zeigt sich trotz des Handelskonflikts zwischen den USA und China stabil. Was die Daimler-Aktie betrifft, so wurde die letzte Ausbruchslinie bei 57,36 Euro nach unten durchbrochen. Auch hat die Unterstützungszone im Bereich zwischen 56,45 Euro und 54,75 Euro nicht gehalten.
Jetzt gilt es, die wichtige 200-Tage-Line bei 52,92 Euro zu verteidigen. Auf diesem Niveau könnte die Daimler-Aktie wieder drehen. Zeichnet sich eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China ab, sollte die Daimler-Aktie zu den Outperformern im DAX gehören.