Daimler-Entwicklungsvorstand Ola Källenius rechnet in den kommenden Jahren mit deutlich fallenden Preisen für Elektroautos. „Die Kosten werden sinken. In den nächsten fünf bis sieben Jahren werden wir Elektroautos deutlich preiswerter anbieten können“, sagte Källenius der Bild am Sonntag. Zugleich soll die Reichweite der E-Flitzer deutlich steigen. Spätestens 2019 sollen die Stromer von Mercedes 500 Kilometer mit einer Ladung schaffen. Bis 2025 erwartet Daimler einen Anteil von Elektro-Autos am Gesamtabsatz von bis zu 25 Prozent.
Konkurrenz belebt das Geschäft
Daimler liegt gut im Rennen. Mit dem F015 hat man bereits 2015 ein Ausrufezeichen in punkto selbstfahrende Autos gemacht. Die Stromerflotte, die Zetsche & Co im Jahr 2019 ausrollen werden, sind echte Hingucker. Spätestens dann sollte der Markt verstehen, dass Daimler den Umbruch in der Autoindustrie meistern wird.
Aktuell steckt in der Daimler-Notierung jede Menge Pessimismus. Einerseits belasten laufende Ermittlungen in den USA. Mercedes könnte bei der Abgasbehandlung gegen gesetzliche Vorschriften verstoßen haben. Zetsche schließt mögliche Strafen nicht aus.
Auf der anderen Seite preisen Anleger jede Menge Pessimismus bezüglich der Ausrichtung von den Verbrennungsmotoren hin zur Elektromobilität und neuen Mobilitätsdiensten ein. DER AKTIONÄR sieht Daimler hier gut aufgestellt. Die Elektrorenner machen Lust auf mehr, treffen den Nerv der Zeit. Tesla liegt hier gut im Rennen, auch Lucid Motors oder Faraday Future haben sich im Position gebracht. Allerdings stellen Lucid und Faraday Future keine Bedrohung für Daimler dar. Tesla muss erst beweisen, dass der Hochlauf für das Model 3 funktioniert.
Dabeibleiben
Daimler-Chef Dieter Zetsche muss sich mit seinem Team in den nächsten Monaten ordentlich strecken: Der Autobauer muss in Sachen E-Mobilität und neue Mobilitätsdienste auf die Tube drücken. Berichten zu Folge habe Zetsche am Rande der Motor Show in Shanghai mit Didi, dem Uber-Konkurrenten in China, Gespräche über eine Partnerschaft geführt. Das passt!
Der Pessimismus rund um die Daimler-Aktie ist nach Ansicht von DER AKTIONÄR nach wie vor überzogen. Das nächste Ziel ist in einem freundlichen Gesamtmarkt der horizontale Widerstand, das Hoch aus den Monaten Januar und März bei 73,20 Euro.