Anleger haben im Zusammenhang mit der Dieselaffäre weitere Millionenklagen gegen den Autobauer Daimler eingereicht. Fast 250 Millionen Euro Schadenersatz verlangen die Kläger allein in einem Verfahren, in drei weiteren summieren sich die Forderungen zusätzlich auf etwa 100 Millionen Euro, wie das Landgericht Stuttgart auf Anfrage bestätigte.
Hinter den Klagen stehen unter anderem verschiedene Fonds. Hinzu kommt noch eine Reihe weiterer neuer Verfahren, in denen es aber um geringere Beträge geht. Insgesamt verlangen Daimler-Anleger in diversen Verfahren am Landgericht Stuttgart inzwischen deutlich mehr als eine Milliarde Euro Schadenersatz von dem Autobauer.
Im Kern geht es - wie auch bei den zahlreichen Klagen gegen den VW-Konzern - um den Vorwurf, die Märkte seien zu spät über die finanziellen Folgen der Dieselaffäre informiert worden. Dadurch seien die Daimler-Aktien, die die Anleger gekauft haben, zum damaligen Zeitpunkt viel zu teuer gewesen. Daimler weist die Vorwürfe zurück. "Wir halten die Klagen für unbegründet und werden uns gegen die Vorwürfe mit allen juristischen Mitteln verteidigen", sagte ein Sprecher.
In einem Streit mit Anlegern in den USA, die eine Sammelklage eingereicht hatten, haben sich die Parteien inzwischen auf einen Vergleich geeinigt. Der sieht vor, dass Daimler 19 Millionen Dollar (16 Millionen Euro) zahlt, um den Streit beizulegen.
Abgas-Skandal im Kurs eingepreist
Fakt ist: Die Diesel-Affäre ist längst im Kurs der Daimler-Aktie eingepreist und abgehakt. Es gilt, den Blick nach vorne zu richten: Daimler bringt seine Auto- und Brummi-Sparte auf Vordermann. Zuletzt hat der Automobil-Hersteller die „Factory 56“ in Betrieb genommen, in der auch das Flaggschiff der E-Mobility-Sparte, der EQS gebaut werden soll.Jetzt ist die Brummi-Sparte dran. Daimler wird in Zukunft auf Wasserstoff- und Elektroantriebe setzen.
Der positive Newsflow der letzten Wochen sollte der Aktie weiter Rückenwind verleihen.
Der Aufwärtstrend ist intakt. Unterbrochen von kleineren Konsolidierungsphasen lautet das nächste Etappenziel 50,00 Euro. Wird auch diese Hürde genommen, liegt das nächste Kursziel im Bereich von 54,50 Euro und 55,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX).
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