Die Aktien der Autohersteller mussten zuletzt deutliche Einbußen hinnehmen. Der Grund: Für BMW, Daimler und Volkswagen ist China der wichtigste Einzelmarkt. Das Coronavirus gefährdet nicht nur die Lieferketten der internationalen Autoindustrie, sondern senkt auch insbesondere in China die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen. Ist die Aktie von Daimler dennoch einen Blick wert?
Zuletzt hat auch die Commerzbank die Einstufung auf "Reduce" belassen. Autoaktien seien wegen der Sorgen um das neuartige Coronavirus im freien Fall, schrieb Analyst Demian Flowers in einer Branchenstudie. Doch auch wenn sich daher wohl Einstiegschancen bieten werden, rate er davon ab, jetzt schon zuzuschlagen. Nicht nur Nachfrage-Risiken seien ein Problem, sondern möglicherweise auch Lieferketten-Risiken. Für Daimler sieht Analyst Flowers ein reales Risiko einer virusbedingten Gewinnwarnung für 2020.
Fakt ist: Daimler hat nach dem Gewinneinbruch 2019 die Dividende drastischer gekürzt als erwartet. Und Vorstand Ola Källenius blieb bislang vieles schuldig. Daimler steht in den nächsten Jahren vor Milliardeninvestitionen in neue Themen wie die Elektromobilität, selbst fahrende Autos und neue Mobilitätsdienste. Was die Elektromobilität betrifft, so bekommt man den Eindruck, dass vor allem Volkswagen weitaus beherzter vorgeht.
Es scheint, als habe die Daimler-Aktie bereits vieles an negativen Nachrichten vorweg genommen. Dennoch ist es schwierig zu sagen, wie weit der Ausverkauf an den Märkten noch gehen kann. Eine erste Position kann auf dem aktuellen Niveau eingegangen werden.
Ein Kauflimit für die Daimler-Aktie kann bei 34,50 Euro platziert werden. Der Support stammt aus dem Monat März 2012. Ein zweites Kauflimit können Anleger bei 32,50 Euro in den Markt legen. Hier verläuft eine weitere starke Unterstützung.