Lufttaxis könnten in Städten künftig Transportaufgaben von Autos übernehmen. Daimler will sich deswegen an der industriellen Fertigung von Lufttaxis der Volocopter GmbH beteiligen, erklärte die Daimler-Managerin Susanne Hahn der Branchenzeitung Automobilwoche. An Volocopter ist Daimler bereits seit 2017 mit elf Prozent beteiligt. Volocopter gilt als Pionier auf dem Gebiet der Passagierdrohnen.
Laut Bericht der Automobilwoche plant Volocopter-Mitbegründer Alexander Zosel einen schnellen Hochlauf der Flugtaxi-Produktion in der kommenden Dekade: „Wir reden hier über eine Größenordnung von 100.000 jährlich, die wir bis 2030 erreichen wollen. Für uns ist Daimler wertvoller als etwa ein Flugzeughersteller, weil Daimler auch hohe Stückzahlen fertigen kann“, so Zosel gegenüber der Automobilwoche.
Deal mit BMW
In der vergangenen Woche gelang Daimler der Abschluss eines seit Jahresanfang geplanten Deals mit BMW (DER AKTIONÄR berichtete: „Daimler: Zusammenarbeit mit BMW – Aktie vor entscheidender Hürde“). Jetzt ist es amtlich: Die beiden Autobauer haben eine Kooperation in Sachen automatisiertes Fahren geschlossen. BMW und Daimler wollen gemeinsam Technik für Fahrassistenzsysteme und hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen sowie automatisierte Parkfunktionen entwickeln. In rund fünf Jahren sollen erste Serienmodelle mit der entsprechenden Technologie für den Privatkunden verfügbar sein.
"Wenn es gelingt eng zusammenzuarbeiten und einen echten Austausch zwischen BMW und Daimler zu schaffen, wäre das beachtenswert. Man könnte im Premiummarkt der Technologieführer werden. Aber wie gesagt, die Zusammenarbeit darf nicht nur auf dem Papier stehen. In der Vergangenheit war das bei BMW-Daimler geplanten Kooperationen zum Teil der Fall", sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut auf Anfrage von DER AKTIONÄR.
Er geht davon aus, dass es in Zukunft noch weitere Kooperationen geben wird. Die Autobauer müssen so die immensen Kosten für neue Antriebsformen oder neue Erlösmodelle sowie Technik wie selbst fahrende Autos nicht alleine stemmen.
Die Aktie von Daimler arbeitet derzeit an einer Bodenbildung. Zuletzt konnte sich das Papier vom Junitief bei 45,71 Euro etwas nach oben absetzen. Für Entwarnung bei der Daimler-Aktie ist es jedoch noch etwas zu früh. Ein Kaufsignal ergibt sich erst, sobald das Papier die wichtige 200-Tage-Linie bei 51,50 Euro knackt. Vorher gilt es, den Widerstand bei 49,57 Euro zu nehmen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.