Der Auto- und Lkw-Bauer Daimler will seine Hauptversammlung nun am 8. Juli abhalten. Diese werde online stattfinden und die Aktionäre würden noch fristgerecht eingeladen, sagte ein Daimler-Sprecher auf Nachfrage am Freitag. Am bisherigen Dividendenvorschlag von 0,90 Euro pro Aktie hält der Stuttgarter Konzern demnach weiter fest.
Ursprünglich hatte das Aktionärstreffen am 1. April in Berlin stattfinden sollen, musste aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Zuvor hatte die Branchenzeitung Automobilwoche über den neuen Termin berichtet.
"Die Werte für Q2 könnten noch schlechter ausfallen."
Im ersten Quartal hatte die Corona-Krise mit Produktionsstopps und wegfallender Nachfrage den Gewinn von Daimler heftig einbrechen lassen, vor Zinsen und Steuern rutschte das Ergebnis laut vorläufigen Zahlen um fast 78 Prozent auf 617 Millionen Euro ab. „Die Werte für Q2 könnten noch schlechter ausfallen. Die Coronavirus-Krise ist von den wirtschaftlichen Auswirkungen her unserer Einschätzung deutlich gravierender als 9/11 oder die Finanzkrise“, schreibt NordLB-Analyst Frank Schwope in seiner neuesten Studie.
Zuversicht
Dennoch keimte zuletzt Hoffnung auf. Das wichtigen China-Geschäft hat sich stabilisiert. "Allein in China haben wir im März wieder um die 50.000 Fahrzeuge absetzen können. Das stimmt uns zuversichtlich", sagte Produktions-Vorstand Markus Schäfer Bild am Sonntag. Daimler selbst sieht sich darüber hinaus finanziell gut aufgestellt, um nach der Corona-Krise wieder durchzustarten.
Die Corona-Pandemie kommt für die deutschen Autobauer wie Daimler zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Der Wandel weg vom Verbrennungsmotor, hin zur Elektromobilität, neuen Mobilitätsdiensten und dem richtigen Thema autonomes Fahren wird Milliarden verschlingen. Viele Investitionen könnten aufgrund der Krise vorerst zurückgestellt werden., wodurch Daimler, BMW und VW wertvolle Zeit im Kampf gegen Tesla, Nio oder XpengMotors verlieren könnten.
Dennoch: Was die Aktie von Daimler betrifft, so hat die Börse viel Negatives vorweggenommen. Gut möglich, dass Kurse zwischen 25 Euro und 27 Euro institutionelle Investoren (Geely, BAIC) anlocken, ihren Anteil weiter auszubauen. Anleger versuchen bei Kursen um 27 Euro zum Zug zu kommen.
(Mit Material von dpa-AFX).
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