Daimler ist im Juli knapp an einem Absatzplus bei der Stammmarke Mercedes-Benz vorbeigeschrammt. Die Stuttgarter verkauften 185.836 Autos an Händler und direkt an Endkunden. Das waren noch zwei Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Aktie hat zuletzt wieder die wichtige 200-Tage-Linie überwunden.
Daimler hat dennoch in jedem Jahresmonat weniger Autos abgesetzt. In den ersten sieben Monaten beläuft sich der Rückgang auf 16,2 Prozent. Den Tiefpunkt hatte Mercedes-Benz in der Corona-Krise im April mit einem Absatzminus von fast 50 Prozent markiert.
Bei der Kleinwagenserie Smart stehen das ganze Jahr hohe prozentual zweistellige Rückgänge zu Buche. Im Juli waren es minus 61 Prozent auf 3.539 Autos. Die Marke wird komplett auf Elektroantriebe umgestellt. Künftig wird mit Großaktionär Geely in China produziert, die alten Modelle laufen aus.
Zusammenarbeit mit CATL wird ausgebaut
Am Vortrag gab Daimler bekannt, man werde in Zukunft noch enger mit dem chinesischen Batteriehersteller CATL zusammenarbeiten. CATL wird in den kommenden Jahren ein wichtiger Lieferant sein, um die Kapazitäten für die nächsten Generationen der EQ-Produkte zu sichern. Unter dem Namen EQ bringt Mercedes-Benz seine Elektromodelle auf den Markt.
„Mit der neuen S-Klasse, dem EQS will Daimler die Speerspitze des E-Autos im Luxury-Markt abbilden und ist in eigene E-Plattformen eingestiegen. Eine gute Entwicklung, aber eben etwas später als der VW-Konzern. VW setzt bei den Deutschen die Pace bei EV“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
Zuletzt hatte sich Daimler bereits am Batteriezellen-Hersteller Farasis Energy beteiligt. Zudem ging Daimler vor kurzem eine wichtige Technologiepartnerschaft mit Nvidia ein.
Gute News aus dem Hause Daimler nahm Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler zum Anlass, das Kursziel der Aktie von 24 Euro auf 45 Euro anzuheben. Pieper erwähnte positiv, dass die Automobilindustrie gegenwärtig aus der vom Coronavirus ausgelösten Depression herauskomme. Hoffnung auf bessere Zeiten speziell für die Stuttgarter macht er sich aber auch wegen des neuen Managements um Ola Källenius.
Dadurch hat die Daimler-Aktie am Mittwoch erneut die wichtige 200-Tage-Linie bei 39,87 Euro geknackt. Diese gilt es jetzt zu verteidigen. Die nächste Hürde auf dem Weg nach oben stellt der horizontale Widerstand bei 42,03 Euro dar. Wird dieser genommen, ist der Weg für die Aktie bis 45,50 Euro frei.
(Mit Material von dpa-AFX)
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