Der Autobauer Daimler will sich bei seiner künftigen Produktion nicht auf bestimmte Antriebsarten festlegen. Die Werke werden "durch eine intelligente Architektur so konstruiert, dass man sowohl verbrennerbasierte als auch vollelektrische Fahrzeuge auf dem gleichen Band laufen lassen kann", sagte Konzernchef Ola Källenius der "Börsen-Zeitung" (Dienstagausgabe). Die Heterogenität der Märkte sei so groß, "dass wir uns Flexibilität in der Transformation bewahren müssen".
Um die "enorme Kostenherausforderung" zu stemmen, hat er ein umfangreiches Sparprogramm aufgelegt, das nicht nur personelle Einschnitte vorsieht. Zwar schätzten viele Kunden den "Maßanzug am Mercedes". Man werde sich aber Gedanken über Möglichkeiten der Komplexitätsreduktion auch bei der Ausstattung neuer Produkte machen.
Unkomplizierter findet Källenius die engere Verbindung der Stuttgarter zu China auf der Absatz- und der Investorenseite. Er sehe dort kein Klumpenrisiko. "Es wäre irrational, wenn wir nicht versuchen würden, dieses Markt- und Technologiepotenzial für uns zu erschließen."
Källenius hat vor Kurzem bekräftigt, trotz der Unruhen in Hongkong am China-Geschäft festhalten zu wollen. „Ich sage es ganz deutlich: Dieser Markt sichert Arbeitsplätze in Deutschland", sagte er der "Bild am Sonntag". China sei für Daimlers Pkw-Geschäft mit Abstand der größte Markt – "und bleibt der größte Wachstumsmarkt in den nächsten zehn Jahren", zitiert ihn die Zeitung weiter. Er hoffe auf eine baldige Deeskalation in Hongkong und weist darauf hin, dass in allen Daimler-Werken "weltweit die gleichen Standards für unsere Arbeit und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" gelten.
Die Aktie von Daimler kann man ersten Handelstag des neuen Jahres leicht zulegen. Mit der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas steht Anfang Januar 2020 ein wichtiges Event bevor. Hier könnte es neue Impulse geben. Für die Aktie ist in jedem Fall wichtig, dass die 200-Tage-Linie verteidigt werden kann.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.
(Mit Material von dpa-AFX)