Vergangene Woche überraschte Daimler seine Aktionäre mit der zweiten Gewinnwarnung innerhalb des laufenden Jahres. Das Konzern-EBIT wird deutlich unter dem Vorjahreswert erwartet. Macht der neue Vorstand reinen Tisch oder ist eine weitere Gewinnwarnung im laufenden Jahr zu erwarten?
Die Aussagen von Daimler-Vorstand Ola Källenius lassen natürlich viel Platz für Spekulationen. Ein EBIT unter Vorjahresniveau kann alles bedeuten. „Die beiden Gewinnwarnungen waren natürlich sehr schlecht. Man wird von Daimler mehr Erklärungen - auch für die Zukunftsprojekte – bei der Vorstellung der Q2 Zahlen erwarten. Diesmal – am 24. Juli - stehen nicht die Zahlen, sondern die Erklärungen im Mittelpunkt“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber DER AKTIONÄR.
Noch eine Gewinnwarnung in diesem Jahr würde das Vertrauen der Investoren in die Managementfähigkeiten von Källenius massiv schwächen. „Ich würde davon ausgehen, dass mit dem neuen CEO und Finanzchef ein Rückstellungsaufbau gemacht wurde, der keine bösen Überraschungen mehr zulässt“, sagt Dudenhöffer.
Dennoch ist es für Entwarnung bei der Daimler noch zu früh.
Man muss davon ausgehen, dass die anstehenden Geschäftszahlen der europäischen Autoindustrie keinesfalls eine Erholung signalisieren werden. Auch wenn der chinesische Automarkt zuletzt nach einer langen Durststrecke wieder Erholungstendenzen zeigte.
Es wird ein hartes Stück Arbeit, den Swing weg von den lukrativen Verbrennungsmotoren, hin zur Elektrifizierung der Produktpalkette und neuen Mobilitätsdiensten zu schaffen.
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