Nachdem die Papiere des Autoherstellers Daimler zuletzt aufgrund einer Gewinnwarnung deutliche Kursverluste hinnehmen mussten, stufen Analysten die Aktie weiterhin zum Kauf ein. Lohnt sich jetzt der Einstieg – oder sollten Anleger besser weiterhin abwarten?
Für das Gesamtjahr rechnet der Daimler-Konzern nur noch mit einem Konzernergebnis auf Vorjahresniveau und nicht länger mit einem Anstieg von 5 bis 15 Prozent. Grund hierfür sind laut dem Autobauer steigende Kosten im Zusammenhang mit dem Dieselskandal und ein voraussichtlich negatives Ergebnis in der Van-Sparte. Bei weitem nicht die einzigen Negativ-News für Daimler.
Weiterer Rückruf
Am vergangenen Freitag ordnete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) einen Rückruf für 60.000 Fahrzeuge des Models Mercedes-Benz GLK 220 an. Der SUV habe eine unzulässige Abschalteinrichtung verbaut, so die offizielle Begründung des KBAs. Bereits im vergangenen August musste der Hersteller europaweit 690.000 Diesel-Fahrzeuge zurückrufen.
Rückläufige Absatzzahlen
Zusätzlich zum erneuten Rückruf machen dem Konzern derzeit rückläufige Absatzzahlen zu schaffen. Im Mai lieferte die PKW-Marke Mercedes-Benz mit 195.690 Fahrzeugen rund 1,3 Prozent weniger als im Vormonat aus. Eine schwache Nachfrage in Asien und der Handelsstreit zwischen den USA und China belasten das Unternehmen zudem.
Analystenstimmen weiterhin positiv
Trotz der angespannten Lage bleiben einige der von Bloomberg befragten Analysten weiterhin bullish für die Daimler-Aktie. In einer aktuellen Studie empfiehlt der Analyst Tim Schuldt von Pareto Securities die Papiere mit einem Kursziel von 50,00 Euro zum Kauf. Deutlich mehr traut Francois Maury vom Analysehaus Oddo BHF dem Autohersteller zu. Sein Ziel liegt bei 65,00 Euro.
Abwärtstrend gebrochen
Bereits Ende Februar hatte die Aktie den übergeordneten Abwärtstrend gebrochen und konnte sich trotz der Kursverluste nach der Gewinnwarnung über der Trendlinie halten. Sollte den Papieren ein nachhaltiger Sprung über die Marke von 48,50 Euro gelingen, ist dies das nächste Kaufsignal. Anleger sollten daher den Ausbruch über diesen Widerstand abwarten.
Hinweis: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.