Showdown in Stockholm: Um 18:30 Uhr wird Daimler im Rahmen der Me-Convention seinen neuen Mercedes-SUV EQC vorstellen (Livestream). Die erste vollelektrische Version aus dem Hause Mercedes. 500 Kilometer Reichweite, 400 PS, von Null auf 100 Stundenkilometer in rund 5 Sekunden. Der EQC soll 2019 auf den Markt kommen. Gebaut wird der Stromer in Bremen und in Peking.
Nicht nur die Anleger setzen große Hoffnungen auf den Stromer, schließlich soll er den Eintritt in die Mobilität von Morgen einläuten. Schon mehrere Tage geistert der EQC durch die sozialen Medien. Hier eine Ankündigung via Twitter, da eine Testfahrt auf Youtube.
Lange Wartezeit…
Die deutschen Hersteller lassen sich mit dem Thema Elektroauto jede Menge Zeit. Warum? In die Entwicklung ihrer Verbrennungsmotoren haben Daimler, BMW und VW jede Menge Geld gesteckt. Seit Jahren füllt der Absatz der Old-School-Motoren die Kassen der drei Autobauer. Warum also schnell auf neue Antriebe setzen und Tesla nacheifern?
Natürlich müssen BMW, Daimler und VW aufpassen, nicht den Anschluss zu verlieren. Allerdings muss man auch festhalten, dass die Kaufbereitschaft der Bevölkerung lediglich bei so genannten Frühadoptern vorhanden ist. Hinzu kommt die noch sehr schwache Infrastruktur, sprich die Verfügbarkeit an Ladesäulen für Elektroautos. Jedenfalls tut sich etwas in diesem Bereich: Neue Ladetechniken versprechen ein schnelleres Aufladen der Batterie. Auch während eines Shopping-Stopps etwa bei Aldi & Co wird in Zukunft ein Aufladen des Stromers möglich sein.
Noch keine Entwarnung
Die Daimler-Aktie ist in den letzten Monaten böse unter die Räder gekommen. Positive News: Fehlanzeige. Hinzu kommen Flugtaxis, Robotaxis, Car-Sharing et cetera. Die Autobauer bekommen also Druck von gleich mehreren Seiten. Für Daimler wird es in den nächsten Monaten und Jahren ein Kraftakt. Viele Milliarden fließen in die Entwicklung von Elektro- und Wasserstoffautos. Dazu brauchen Zetsche und Co neue Mobilitätstdienste. Vielleicht schöpfen die Anleger mit EQC wieder Hoffnung.
Bei 55 Euro traf die Daimler-Aktie in den letzten Jahren immer wieder auf eine starke Unterstützung. Trading-Käufe sind auf dem aktuellen Niveau vertretbar. Stoppkurs fünf Prozent unter dem Einstieg setzen.