Zuletzt hat Daimler-Chef Ola Källenius den Kurs des Autobauers neu ausgerichtet. Zukunftsprojekte wie die Entwicklung von Roboterautos und neue Mobilitätsdienste werden zurückgestellt. Die Aktie rückt der Unterstützung bei 45,50 Euro näher. Jefferies sieht das Papier von Daimler bei 40 Euro fair bewertet.
Daimler setzt auf dem Weg zu einer CO2-freien Mobilität auf Elektro, bei Nutzfahrzeugen ergänzt um die Brennstoffzelle. "Das ist der Kern unserer Strategie", betonte Källenius. Jedoch hatte Källenius vergangenen Herbst ein Sparprogramm angekündigt: Er will die Investitionen deckeln und bis Ende 2022 allein beim Personal 1,4 Milliarden Euro einsparen.
Nicht nur deshalb steht vorerst die Entwicklung komplett autonom fahrender Autos nicht mehr im Mittelpunkt. Anstatt schon bald sogenannte Robotaxis auf die Straße zu bringen, will Daimler sich zunächst auf die Weiterentwicklung seiner Assistenzsysteme konzentrieren, die dem Fahrer zwar schon vieles abnehmen, aber das Auto nicht komplett allein steuern können.
Sparprogramm
Während Volkswagen konsequent auf die Elektrokarte setzt, scheint Daimler etwas ins Hintertreffen zu geraten. Daimler-Chef Ola Källenius hat ein Sparprogramm in Höhe von 1,4 Milliarden Euro bis 2022 ausgerufen und die Entwicklung komplett autonom fahrender Autos nicht mehr in den Mittelpunkt gestellt. Anstatt schon bald sogenannte Robotaxis auf die Straße zu bringen, will sich Daimler zunächst auf die Weiterentwicklung seiner Assistenzsysteme konzentrieren.
Es bleibt dabei: Die nächsten Jahre werden für die Autobauer eine Herausforderung. Der weltweite Autoabsatz stagniert. Daimler, BMW & Co müssen zig Milliarden in die Entwicklung von Elektroautos, neue Mobilitätsdienste und selbst fahrende Autos stecken.
VW-Chaf warnt, Jefferies senkt den Daumen
Vor wenigen Tagen warnte VW-Chef Herbert Diess. Entscheidend sei, dass der Wandel vom reinen Autohersteller zum Anbieter vernetzter Fahrzeuge allen bewusst werde, so Diess am vergangenen Donnerstag in einer Rede vor Führungskräften zur aktuellen Lage. "Sind wir schon gut genug vorbereitet auf das, was da kommt?", fragte Diess. "2020 wird zeigen, wie wetterfest, agil, reaktionsfähig wir geworden sind."
Was die Aktie betrifft, so spricht aus fundamentaler Sicht derzeit wenig für den Kauf der Daimler-Aktie. Auch charttechnisch hinterlässt das Papier aktuell keinen guten Eindruck. Und das obwohl der Gesamtmarkt nahe seinem Allzeithoch notiert. Nachdem die Commerzbank ihr Kursziel für die Daimler-Aktie auf 42 Euro reduziert hat, legt nun Jefferies mit einer Verkaufsempfehlung nach.
Für die Gewinnentwicklung der Autohersteller im Jahr 2020 gab sich Analyst Philippe Houchois in einer am Dienstag vorliegenden Branchenstudie vorsichtig. Die durchschnittlichen Marktschätzungen seien zu optimistisch. Daimler stehe vor schwierigen Dividendenentscheidungen. Sein Kursziel lautet 40 Euro.
Die wichtige Unterstützung bei 48,50 Euro hat nicht gehalten. Der nächste Widerstandsbereich liegt zwischen 45,50 und 45,90 Euro. Hält dieser, hat die Aktie gute Chancen wieder nach oben zu drehen. Fällt auch die Marke von 45,50 Euro, ist aus technischer Sicht sogar ein Rücksetzer bis 40,50 Euro möglich.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.