Zuletzt mehrten sich die guten Nachrichten bei Daimler. Vorstand Ola Källenius erwartet im zweiten Halbjahr 2019 höhere Absätze und die UBS schraubte ihr Kursziel für die Aktie sogar nach oben.
"Die weltweite Pkw-Nachfrage hat sich 2019 abgeschwächt."
Es ist das erste Mal, dass sich der neue Daimler-Chef Ola Källenius derart positiv bezüglich der nächsten Monate geäußert hat. Der Chef des Autobauers sagte im Gespräch mit der Automobilwoche, dass er den globalen Automobilmarkt nicht in einem lang anhaltenden Abschwung sehe. "Es stimmt, die weltweite Pkw-Nachfrage hat sich 2019 abgeschwächt. Nach den starken Vorjahren und angesichts der schwächeren wirtschaftlichen Wachstumsdynamik kommt das aber nicht völlig überraschend", sagte Källenius.
Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut sieht das etwas anders. „Es kommt die größte Weltautomarkt-Rezession der letzten 25 Jahre und der Technologiewandel zum Elektroauto mit riesigen Investitionen gleichzeigt“, erklärt der Autoexperte auf Anfrage des AKTIONÄR.
"Es kommt die größte Weltautomarkt-Rezession der letzten 25 Jahre."
Dennoch macht sich die UBS derzeit für die Daimler-Aktie stark. Analyst Patrick Hummel hat das Kursziel für die Aktie um zwei auf 54 Euro an. Hummel zufolge würden die deutlichen Kursverluste bei Daimler und BMW in den vergangenen zwölf Monaten nun den anhaltenden Druck auf die Margen und den Cashflow inzwischen berücksichtigen, ignorierten aber mögliche Gegenmaßnahmen der Autobauer.
Ob diese Aussagen von Källenius dem Kurs wieder auf die Sprünge helfen werden, bezweifelt DER AKTIONÄR. Die Daimler-Aktie hinkt dem DAX seit Jahresbeginn deutlich hinterher. Eine technische Gegenreaktion ist aber natürlich immer möglich. DER AKTIONÄR sieht im aktuellen Umfeld der Autobauer allerdings keinen Grund, weshalb die Daimler-Papiere bis zum Jahrsende besser abschneiden sollte als der deutsche Leitindex.