Die deutschen Autobauer setzen in den kommenden Jahren auf den Verkauf von Millionen Elektroautos - vor allem, um hohe Strafzahlungen wegen Verletzung der EU-Klimaziele zu vermeiden. Die Zeit drängt, denn 2021 greifen die härteren Regeln aus Brüssel.
Auf dem Genfer Autosalon stellten die Konzerne viele neue Hybridautos und seriennahe E-Auto-Studien vor.
Sehr optimistisch zeigten sich BMW-Chef Harald Krüger und Audi-Chef Bram Schot. Wer einmal ein E-Auto gefahren sei, sei begeistert und gebe es nicht mehr her. 80 Prozent der Kunden wollten wieder ein E-Auto, sagte Krüger.
Quelle: Statista
Breitere Käuferschicht
Etwas zurückhaltender zeigte sich Daimler-Chef Dieter Zetsche. Zetsche geht grundsätzlich davon aus, die CO2-Vorgaben 2021 einzuhalten. Hier müssten aber vor allem die Kunden mitspielen. "Ich glaube, es ist auch bei den bisherigen Angeboten erkennbar, dass Elektromobilität im Grundsatz teurer ist als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren", sagte Zetsche. Einen Plan habe Daimler natürlich - aber ob die Kunden die Fahrzeuge auch kaufen und ob die Infrastruktur zum Laden dieser Autos
Fakt ist: Die deutsche Autoindustrie muss breitere Käuferschichten erschließen, um Strafen für Klimaverstöße zu vermeiden.
Marathonlauf
Es bleibt dabei: Mobilitätstdienste, selbstfahrende Autos und die Elektromobilität werden in Zukunft Milliarden verschlingen. Anleger sollten den Konzernumbau von Daimler nicht als Sprint sehen, sondern eher als einen Marathonlauf. Ein langer Atem ist gefragt. Neue Impulse könnte die Daimler-Aktie durch den neuen Vorstand Ola Källenius bekommen, der nach der Daimler Hauptversammlung im Mai den Posten von Dieter Zetsche übernehmen wird.
Geduld
Die Daimler-Aktie kommt dezeit nicht richtig vom Fleck. Das Papier von VW hat vor kurzem die wichtige 200-Tage-Line überwunden. Diese gilt es jetzt zu verteidigen. Bei BMW liegt diese technische Hürde noch einige Prozentpunkte entfernt. Auch was das die Aktie von Daimler angeht, so gilt es nach wie vor abzuwarten.