Der Umsatz stieg zwar um sechs Prozent auf 40,8 Milliarden Euro, das EBIT lag allerdings nur bei 3,48 Milliarden Euro (minus 14 Prozent) und damit rund zwei Prozent unter den Erwartungen. Vielleicht reicht es für einen kurzen Rücksetzer bei der Aktie. Nach dem Aufwärtstrend in den letzten Wochen wäre das aber auch kein Beinbruch.
Quelle: Daimler
Vertrauen kehrt zurück
Fakt ist: Seit einigen Wochen sind Autoaktien wieder en vogue. BMW, Daimler und Volkswagen haben sich von ihren Tiefs deutlich erholt. Nur, woher kommt auf einmal der Sinneswandel unter den Investoren?
Es scheint so, als würden die Börsianer die hohen Investitionen und gleichzeitig das Bekenntnis der Autobauer zur Elektromobilität honorieren. Dafür werden niedrigere Gewinne in den nächsten Jahren in Kauf genommen. Die Milliarden werden angelegt in neue Stromer, in selbstfahrende Autos und neue Mobilitätskonzepte. Das kommt an.
Umbau
Darüber hinaus steht Daimler vor einem großen Umbau. Der Konzern wird in Zukunft nicht mehr als zusammengewürfelter, träger Gemischtwarenladen geführt, sondern aus drei rechtlich unabhängigen Sparten bestehen. Dem Auto-Segment, der Brummi-Sparte und dem Bereich Financial Services. Diese werden in Zukunft als rechtlich selbständige Einheiten agieren. Und vielleicht wird auch die eine oder andere Sparte an die Börse gebracht, um die Milliarden für die Investitionen in E-Mobilität und Mobilitätskonzepte bereit zu stellen.
Starke Konkurrenz
Dadurch will Zetsche schlagkräftiger werden. Schlagkräftiger und schneller gegen den neuen, starken Herausforderern wie Tesla, Future Mobility oder Uber sowie Didi und Tencent.
Aktie erholt
Die Aktie hat sich zuletzt deutlich erholt. Sollte die Aktie im Zuge der Zahlen etwas zurückfallen, kein Problem. Das nächste Etappenziel ist die Range zwischen 71,50 Euro und 72,50 Euro. Wird diese überwunden, kann das Papier in einem freundlichen Gesamtmarkt sogar bis 75,00 Euro laufen.