Probleme hat Daimler auch im Lastwagengeschäft: Die Absatzkrise in wichtigen Märkten zwang Daimler zu einer Gewinnwarnung in der Lkw-Sparte. Daimler Trucks senkte am Donnerstagabend die Geschäftsprognose für das laufende Jahr. Die seit Monaten schwierige Lage in den globalen Lkw-Märkten habe sich in den vergangenen Wochen weiter verschärft.
Die Sparte erwartet nun für das Jahr 2016, dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern aus dem laufenden Geschäft sowie der Absatz "deutlich unter den sehr guten Vorjahreswerten" liegen werden. Das teilte Daimler am Abend in einer Pflichtmitteilung an die Börse mit.
Analysten mit Kaufempfehlungen
Davon lassen sich am Freitag die Analysten nicht beirren. Sowohl Goldmans Sachs als auch die UBS halten an ihren Kaufempfehlungen fest: Die Reduzierung des Ausblicks für die Nutzfahrzeugsparte des Autokonzerns sei erwartet worden, schrieb Goldman Sachs Analyst Stefan Burgstaller in einer Studie vom Freitag. Gleichzeitig lasse die neue Prognose Raum für positive Überraschungen, wenn sich der Markt doch noch besser entwickeln sollte. Sein Kursziel lautet 83 Euro. Die UBS hat die Einstufung für Daimler nach gesenkter Unternehmensprognose für die Lkw-Sparte auf "Buy" mit einem Kursziel von 95 Euro belassen. Eine Überraschung sei dies nicht, schrieb Analyst Patrick Hummel in einer Studie vom Freitag. Die schlechten Nachrichten bei Daimler seien nun alle bekannt. Hummel zählt Daimler zu seinen "Top Picks" unter den europäischen Autobauern.
Grundsätzlich ist DER AKTIONÄR der Ansicht, dass Daimler im Autogeschäft weitere Marktanteile gewinnen und die Margen steigern wird.
Halteposition
Dennoch: Ganz so optimistisch wie die beiden Analysten ist DER AKTIONÄR aktuell nicht. Der Chart ist angeschlagen. Der Markt ist volatil, die Autoaktien verlieren nahezu überproportional täglich an Wert. Vorsicht ist angebracht! Das Papier muss am Freitag so schnell wie möglich die Unterstützung bei 57,50 Euro zurückerobern. Nächster Widerstand ist bei 55,00 Euro. Auf diesem Niveau kann ein Abstauberlimit in den Markt gelegt werden.
(Mit Material von dpa-AFX).