Daimler steckt in der Krise. Der Autobauer muss wegen des Abgasskandals massenhaft Autos zurückrufen. Und für 2019 rechnet Daimler-Chef Ola Källenius mit weniger Gewinn als geplant. Hinzu kommen hohe Kosten für den Ausbau der E-Mobilität, Wasserstoffautos und autonomes Fahren. Wie geht es mit der Aktie weiter?
Daimler hat die Rückstellungen für verschiedene laufende behördliche Verfahren um einen hohen dreistelligen Millionenbetrag nach oben geschraubt. Das wird vor allem auf das Ergebnis im zweiten Quartal drücken.Der neue Daimler-Chef Ola Källenius hat längst reagiert und dem Autobauer ein Sparprogramm verordnet.
Ob das reichen wird? Die Analysten jedenfalls sind sich uneins, was die weitere Entwicklung der Daimler-Aktie angeht. Die DZ Bank hat den fairen Wert für Daimler von 45 auf 40 Euro gesenkt. Im Automobilsektor dürfte die erhoffte Erholung im zweiten Halbjahr 2019 ausbleiben, schrieb Analyst Michael Punzet in einer Branchenstudie. Bei Daimler erscheine eine weitere Gewinnwarnung wahrscheinlich.
Die US-Investmentbank Morgan Stanley hält dagegen. Analyst Harald Hendrikse sieht Kurspotenzial für die Daimler-Aktie bis 62 Euro. Die Stimmung für Autowerte sei weiter extrem schwach, schrieb Hendrikse in einer Studie. Dies eröffne taktische Kaufchancen.
Für Entwarnung bei der Daimler-Aktie ist es noch zu früh. Die letzte Gewinnwarnung hat zunehmend für Verunsicherung gesorgt. Gut möglich, dass noch immer nicht alle negativen Nachrichten im Kurs eingepreist sind. Dennoch hat sich die Aktie von ihren Tiefstständen gelöst und wieder den Weg nach oben eingeschlagen. Ein Kaufsignal ergibt sich, sobald die Daimler-Aktie die wichtige 200-Tage-Linie bei 51,60 Euro knackt.