Daimler, BMW, Volkswagen und Co stehen unter Druck. Einmal hat US-Präsident für Sorgenfalten bei den Fans von Autoaktien gesorgt. Bereits in der Vergangenheit hatte der US-Präsident immer wieder mit Einfuhrzöllen auf ausländische Autos geliebäugelt. Am Mittwoch hat Trump den Ball in Sachen Autozölle erneut aufgenommen.
US-Präsident Donald Trump bekräftige am Mittwoch sein Vorhaben, Zölle auf weitere Produkte aus der EU zu verhängen. Das drückte vor allem bei den Autowerten auf die Stimmung.
Ziel von Donald Trump sei es, dass die europäischen Autobauer Werke in den USA bauen. Dann haben sie keine Zölle, sagte Trump vor einigen Wochen. Ohne ein entsprechendes Einlenken der Hersteller werde er Null-Prozent-Zölle auf Einfuhren für Autos nicht akzeptieren.
Die wichtigsten Automärkte weltweit (Angaben in 1.000):
Quelle: CAR-Institut
Zölle in Höhe von 25 Prozent
Zuletzt wurde immer wieder über Sonderzölle auf europäische Autos in Höhe von 25 Prozent spekuliert. „Amerikanische Zölle auf deutsche Autos und Autoteile würden deutsche Hersteller kurzfristig belasten, das ist richtig. Der Umfang ist allerdings weniger dramatisch, als vom Ifo-Institut geschätzt. Etwa im Umfang von vier bis fünf Milliarden Euro würden die Autohersteller betroffen sein. Bei Premiumfahrzeugen wie dem Porsche 911 oder der Mercedes S-Klasse ist die Preiselastizität starr: das heißt, die Kunden kaufen auch, wenn die Preise wegen der Zölle um 15 Prozent steigen“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.
Anders ist es im mittleren und unteren Segment. Hier werden die Kunden sicherlich auf Preiserhöhungen reagieren. „Darum ist es gut, dass viele deutsche Konzerne bereits Wagen in den USA produzieren, die von Importzöllen kaum betroffen wären“, ergänzt Dudenhöffer.
Wichtige Kennzahlen der deutschen Autobauer (Stand 2018):
Quelle: Statista
Eingepreist
DER AKTIONÄR geht davon aus, dass auch diese Geschichte bereits in den Kursen der Autobauer so gut wie eingepreist ist. Auch der Umbau weg von der Produktion von den lukrativen Verbrennern hin zu Elektro- und Wasserstoffautos, Hybriden, Car-Sharing und anderen Mobilitätslösungen sowie Flug-Taxis sollte der Markt eingepreist haben. Dennoch muss Daimler auf die Tube drücken. Die Hoffnung auf einen schnelleren Umbau liegt auf Ola Källenius, der das Amt des CEO am 22. Mai übernehmen wird. Die Daimler-Aktie jedenfalls zeigte in den letzten Wochen wieder Lebenszeichen. Anleger lassen sich von den Zolldrohungen Trumps nicht aus der Ruhe bringen.