Die Daimler-Aktie hat den Sprung über die Marke von 60 Euro geschafft. Gleichzeitig ist das Papier dadurch aus dem Abwärtstrendkanal ausgebrochen.
Im Anschluss hat die US-Bank JPMorgan hat die Aktien von Daimler auf "Overweight" mit einem Kursziel von 75 Euro versehen. Die Aussichten für die zweite Jahreshälfte seien dank der Einführung der neuen E-Klasse vielversprechend, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer Studie.
Auch Independent Research rät die Daimler-Aktie nach den endgültigen Zahlen zum zweiten Quartal zu kaufen. Das Kursziel beträgt 70 Euro. Das Zahlenwerk sei vor allem ergebnisseitig überzeugend ausgefallen, schrieb Analyst Zafer Rüzgar in einer Studie. Insofern hätten die Kennziffern seine positive Einschätzung der Aktie des Autokonzerns bestätigt.
Lange Abwärtsbewegung
Die Papiere von Daimler und BMW fielen am 06. Juli auf ein neues 3-Jahres- Tief von 51,20 Euro beziehungsweise 63,38 Euro zurück. Wie passt das alles zusammen? Schließlich sind die Verkäufe der Autoindustrie auf Rekordniveau und der wichtigste Absatzmarkt China wächst kräftig weiter?
Nun, die gesamte Autobranche steht vor einem radikalen Wandel, vor disruptiven Veränderungen. „Am Horizont werden die Umrisse einer neuen, anderen Automobilität immer deutlicher, die die bisherigen Geschäftsmodelle der Automobilindustrie ablösen könnte“, sagt Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management. Der großartige Erfolg der Automobilindustrie basierte in den vergangenen 100 Jahren im Kern auf drei Erfolgsfaktoren: Der Verbrennungsmotor ist das Herzstück eines jeden Autos, der Kunde will sein Autos selbst steuern und jedes Auto braucht einen ausgebildeten Fahrer, um dieses auch selbst zu steuern. Genau diese drei Punkte werden immer mehr zum Auslaufmodell. Schnee von gestern sozusagen. Der Markt und seine Gesetze ändern sich. Radikal!
Daimler ist gut aufgestellt
DER AKTIONÄR ist davon überzeugt, dass Daimler den Wandel hin zum Mobilitätskonzern der Zukunft meistern wird. Am Geld sollte es nicht liegen. 13 Milliarden Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern hat der Autobauer 2015 eingefahren, viel weniger wird es auch 2016 und 2017 nicht werden. Von derartigen liquiden Mitteln kann Tesla nur träumen. In Ausgabe 27/2016 hat DER AKTIONÄR bei Daimler zwei Abstauberlimits bei 52,75 Euro sowie 50,80 Euro empfohlen. Mit dem ersten ist der Anleger zum Zug gekommen. Mittlerweile hat sich das Papier auf über 60,00 Euro erholt. Entwarnung? Vorerst zumindest.
Kaufen
Wer durch das Abstauberlimit aus Ausgabe 27/2016 bei Daimler zum Zug kam, bleibt investiert und sichert seine Position mit einem Stopp auf Einstandsniveau ab. Auf dem aktuellen Niveau ist sowohl bei Daimler als auch bei BMW eine Anfangsposition durchaus vertretbar. Der Stoppkurs sollte zehn bis 15 Prozent unter dem Einstand gesetzt werden. In der Vergangenheit hatte sich schon des öfteren ein solcher Ausbruch als Fehlsignal herausgestellt. Wird ein neuer Aufwärtstrend etabliert, bauen Anleger die Position prozyklisch aus.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR
Volkswirtschaft - Crashkurs für jedermann
Autor: Thornton, Phil
ISBN: 9783864702822
Seiten: 272
Erscheinungsdatum: 05.08.2015
Verlag: Börsenbuchverlag
Art: gebunden
Verfügbarkeit: als Buch und als eBook erhältlich
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Wer schon immer wissen wollte, worin sich Keynes und Friedman unterscheiden, ob Marx und von Hayek sich verstanden hätten und was es eigentlich mit dem Monetarismus auf sich hat, für den hat Phil Thornton dieses Buch geschrieben. Er porträtiert zehn der wichtigsten und einflussreichsten ökonomischen Vordenker, präsentiert ihre zentralen Ideen und Thesen und beurteilt die Relevanz der jeweiligen Theorie für die heutige Zeit. Eine kurze Lektüreliste sowie die wichtigsten Punkte komprimiert in »Merksätzen« runden dieses kompakte Nachschlagewerk ab.