In der abgelaufenen Handelswoche hatten die Aktionäre von Daimler, BMW und Volkswagen einmal mehr wenig Freude mit ihren Anteilen. Allen voran neue Vergeltungszölle Chinas auf US-Waren haben zum Ende der Handelswoche die Anleger aus dem Aktienmarkt getrieben.
China kündigte an, man wolle zusätzliche Zölle in Höhe von fünf bis zehn Prozent auf US-Waren mit einem Volumen von 75 Milliarden US-Dollar erheben. Die Zölle sollen in zwei Schritten am 1. September und 15. Dezember angehoben werden.
Autowerte wie Daimler, BMW und Volkswagen, die unter dem US-chinesischen Handelskonflikt besonders leiden, gingen nach der Ankündigung Pekings auf Talfahrt mit Verlusten von teils bis zu 3 Prozent.
Daimler hat noch ganz andere Sorgen.
Das normale Geschäft läuft nicht rund. Der Anlauf neuer Modelle stockt, der Absatz im ersten Halbjahr schwächelte, während auf der anderen Seite der Aufbau der Elektroautomarke EQ und die Forschung am automatisierten Fahren riesige Summen verschlingen.
"Die Lage der deutschen Premiumhersteller ist sehr bedenklich – da sollte sich Daimler genügend Zeit nehmen, einen nachhaltigen Plan zu entwickeln", sagt Arndt Ellinghorst von der Investmentberatung Evercore ISI.
Darüber hinaus macht die EU Druck mit sinkenden Grenzwerten für den CO2-Ausstoß. Deshalb will Daimler für das Jahr 2025 bis zu 25 Prozent Elektroanteil bei den Neuwagen-Verkäufen erreichen. Ob die Kunden mitziehen, ist aber offen.
Zudem will der neue Daimler Chef Ola Källenius den Konzern umbauen.
Der etwas behäbige Daimler-Konzern soll in selbstständige Sparten aufgeteilt und damit schneller und wendiger werden.
Investoren hoffen noch immer, dass Daimler seine Brummi-Sparte einzeln an die Börse bringen könnte.
Gewinnwarnungen, sinkende Absatzzahlen und Jobverluste: die Aktien der Autobauer Daimler, BMW und Volkswagen haben es derzeit bei den Anlegern nicht leicht. Die Papiere von BMW und Daimler sind weiter auf Bodensuche, während Volkswagen zumindest bei rund 140 Euro eine starke Unterstützungszone vorfindet.
In den letzten Tagen hat sich die Daimler-Aktie wieder etwas nach oben gearbeitet. Bis am Freitag die Ankündigungen neuer Zölle Chinas die schwache Aufwärtsbewegung zunichtemachte und die Daimler-Aktie auf ein 6-Jahres-Tief drückte.
Jetzt rückt die starke Unterstützungszone zwischen 41,80 Euro und 39,50 Euro wieder in den Fokus. Anleger sollten abwarten!
Hinweis:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.