Keine guten Vorzeichen für die deutschen Autowerte: Der chinesische Automarkt befindet sich weiter im Sinkflug. Im Oktober ging der Absatz bereits zum 16. Mal in den vergangenen 17 Monaten zurück. Auf der anderen Seite versucht Daimler-Chef Ola Källenius das Ruder herumzureißen, indem er massiv Kosten sparen will. Zudem steht der Kapitalmarkttag von Daimler in London in dieser Woche auf dem Programm.
Der chinesische Automarkt ging im Oktober erneut auf Talfahrt. Insgesamt wurden im Oktober 1,87 Millionen Fahrzeuge verkauft und damit 6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) bereits am Freitag in Peking mitteilte.
Für die deutschen Hersteller und Dax-Konzerne Daimler, BMW und Volkswagen ist der Markt in China von großer Bedeutung.
China ist weit vor den USA der wichtigste Auto-Absatzmarkt der Welt.
Källenius will sparen
In der Zwischenzeit versucht Daimler-Chef Ola Källenius an der Kostenschraube zu drehen. Laut Betriebsrat sollen weltweit 1.100 Stellen auf den verschiedenen Management-Ebenen wegfallen. In Deutschland wäre es etwa jede zehnte, wie Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht am Freitag in einem Info-Brief an die Mitarbeiter schrieb, der auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Källenius wird in dieser Woche einen Einblick in seine Strategie für die nächsten Jahre geben. Am 14. November steht der Kapitalmarkttag in London auf dem Programm.
DER AKTIONÄR erwartet Neuigkeiten zur strategischen Umgestaltung bei Daimler. Dazu könnten Portfolio-Anpassungen und neue Ziele im Bereich elektrischer Antriebe zählen. Auch zur Dividendenpolitik wird sich Daimler CEO-Ola Källenius äußern. Es ist nicht davon auszugehen, dass Daimler erneut 3,25 Euro ausschütten wird.
"Daimler steht von hohen Investments in E-Mobilität. Da kann man nicht mit der Kostenschere die Dividenden zu 100% absichern“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut gegenüber DER AKTIONÄR.
Die Aktie von Daimler ist in den letzten Wochen gut gelaufen. HSBC-Experte Henning Cosman glaubt deshalb, dass der anstehende Kapitalmarkttag von Daimler den Erwartungen und Hoffnungen kaum gerecht werden kann.
Nachdem die Daimler-Aktie über die wichtige 200-Tage-Line bei 49,24 Euro geklettert ist, setzte das Papier die Aufwärtsbewegung fort. Aus technischer Sicht wurde das Potenzial bis zur Widerstandslinie bei 54,50 Euro nahezu ausgeschöpft. Sollten am Kapitalmarkttag positive Impulse ausbleiben, kann die aktuelle Konsolidierung die Aktie durchaus bis in den Bereich von 50,30 Euro führen. Im Anschluss könnte die Aktie in einem freundlichen Gesamtmarkt bis auf 59,30 Euro laufen.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler