Zwar hat in den letzten Wochen die Volkswagen-Aktie dem Daimler-Papier etwas die Show gestohlen, dennoch kommen die Anteile des Premium-Autobauers 2021 auf eine beachtliche Performance von 24 Prozent. Und damit sollte das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein…
Aus dem schweren Tanker Daimler wird mehr und mehr ein flexibles und agiles Schnellboot. Durch die Abspaltung der Brummi- und Bus-Sparte wird Daimler in Zukunft an Geschwindigkeit und Innovationskraft zulegen.
Der Fokus der Auto-Sparte liegt in den nächsten Wochen auf der Markteinführung Elektro-Limousine EQS. Von diesem Modell hängt die Zukunft des Automobil-Herstellers ab. Was hat Mercedes alles in punkto Software und Autonomes Fahren in diesen Elektro-Renner gepackt? Die Vorstellung der Speerspitze von Daimler wird aller Voraussicht nach im August erfolgen. Dann sollte Daimler-Chef Ola Källenius auch mehr Fakten zur zukünftigen Elektro-Stategie von Daimler preisgeben. Auch was Software und Autonomes Fahren angeht, muss Daimler mehr Speed an den Tag legen.
"Die Entscheidung mit zwei Einheiten in die Zukunft zu gehen und Mobility zu spalten in Bank-Aktivitäten für Pkw und Lkw zeigt auch, dass die hochfliegenden Pläne, dass Autobauer zu Mobilitätdienstleister werden, nicht nur bei Mercedes und Daimler der Vergangenheit angehören."
Grundsätzlich ist Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut mit der Strategie von Källenius einverstanden.
„Ursprünglich war bei Daimler die Dreiteilung in Pkw, Trucks und Mobility Services angedacht. Die Entscheidung mit zwei Einheiten in die Zukunft zu gehen und Mobility zu spalten in Bank-Aktivitäten für Pkw und Lkw zeigt auch, dass die hochfliegenden Pläne, dass Autobauer zu Mobilitätdienstleister werden, nicht nur bei Mercedes und Daimler der Vergangenheit angehören.
Die Aufspaltung von Daimler ist richtig und wertsteigernd. Lkw und Pkw haben so gut wie keine Gemeinsamkeiten. Daher macht es sehr viel Sinn, die Einheiten als eigenständige, börsennotierte Organisationen laufen zu lassen. Die Synergien zwischen Lkw und Pkw sind so groß wie die Synergien zwischen Kreuzfahrtschiffen und U-Booten“, sagt Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
Zuletzt hat die US-Bank JPMorgan das Kursziel für Daimler nach einem Gespräch mit dem Leiter für Entwicklung Assistenzsysteme und Aktive Sicherheit bei Mercedes-Benz von 79 auf 92 Euro deutlich nach oben korrigiert. Martin Hart habe den Strategieplan bis 2027 für private und öffentliche Anwendungen dargestellt, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer Studie.
Daimler hat mehr Speed und Kreativität nötig. um nicht bei wichtigen Themen wie Elektromobilität, Software und Autonomes Fahren hinter die starken Newcomer Nio, Xpeng, AIways oder Lucid Motors zurück zu fallen.
Die Abspaltung der Brummi-Sparte ist ein erster richtiger Schritt. Der Aufwärtstrend ist nach wie vor intakt. Anleger bleiben investiert. Nächstes Etappenziel ist die Marke von 75 Euro! Knackt das Papier diese Marke, lautet das nächste Ziel 80 Euro.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Daimler.