Goldman Sachs bleibt für Daimler bullish. Am zweiten Tag der Automobil-Fachkonferenz der US-Investmentbank sei der Grundtenor ähnlich positiv gewesen wie zum Auftakt, schrieb Analyst George Galliers in einer am Freitag vorliegenden Studie. Trotz der Corona-Einschränkungen habe Daimler angemerkt, dass sich die Profitabilität der Pkw-Sparte in diesem Jahr im oberen Bereich des Zielbandes bewegen könnte.
Daimlers S-Klasse dürfte dem Konzern 2021 nur teilweise Rückenwind geben, während der Elektrofahrzeug-Anteil steigen sollte. Das Kursziel von Analyst Galliers lautet 64 Euro. Einen Tick optimistischer ist Arndt Ellinghorst von Bernstein Research. Er traut der Aktie von Daimler 70 Euro zu.
Die Story ist intakt: Daimler-Chef Ola Källenius will in Zukunft Softwareanwendungen selbst programmieren und dadurch wiederkehrende Umsätze schaffen. In Zukunft entscheidet die Kompetenz der Hersteller in Sachen Software, ob diese mit Zusatzleistungen wie zum Beispiel einem eigenen App-Store, Fahrerassistenz- oder Infotainment-Systeme Geld verdienen werden. „Ohne Software und automatisiertes Fahren kann man in Zukunft den Autobauer vergessen. Wichtig ist ein stabiler Weg in diese Zukunft, aber auch Experimentierfreude“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut gegenüber dem AKTIONÄR.
Die Daimler-Aktie hat seit dem Corona-Tief am 19.März bei 21,84 Euro 164 Prozent zugelegt. Das Papier von Volkswagen hat im gleichen Zeitraum 64 Prozent hinzugewonnen, BMW 116 Prozent.
Die wenigsten hätten dem Automobil-Hersteller Daimler eine solche Performance zugetraut. Das Gros der Anleger konzentrierte sich in den letzten Monaten eher auf E-Commerce und High-Tech-Werte.
Nimmt die Daimler-Aktie in den nächsten Wochen die psychologisch wichtige Hürde bei 60,00 Euro, lautet das nächste Etappenziel 65,00 Euro.