Wenig überraschend hat der Konzertveranstalter und Ticketvertreiber CTS Eventim auch im dritten Quartal rote Zahlen geschrieben. Die Hoffnung auf einen Impfstoff hat die Aktie des MDAX-Konzerns zuletzt zwar bereits angetrieben, doch die Zahlen zeigen einmal mehr, dass der Weg zurück zur Normalität ein weiter ist. Die Aktie gibt leicht nach.
CTS leidet weiter unter abgesagten Konzerten, Festivals und Großveranstaltungen und hat nach neun Monaten 2020 unter dem Strich einen Verlust von 61,8 Millionen Euro angehäuft – nach zwei Quartalen waren es erst minus 40,3 Millionen Euro. Auch operativ steht beim bereinigten EBITDA ein Minus von 17,7 Millionen Euro zu Buche. Der Umsatz knickte gegenüber dem Vorjahr um satte 79 Prozent auf 228,7 Millionen Euro ein.
Eine Prognose für das Gesamtjahr traut sich das Management nach wie vor nicht zu. Die ausbleibenden Veranstaltungen auf der einen Seite und die wegfallenden Ticketverkäufe für ebenjene auf der anderen Seite treffen den Konzern mit voller Wucht. Immerhin konnten die Kosten deutlich gesenkt werden, so dass sich die Mittelabflüsse nach wie vor in Grenzen halten. CTS verfügt nach wie vor über einen Cash-Bestand von rund 800 Millionen Euro und dürfte die schwere Krise im Gegensatz zu vielen kleineren Wettbewerbern zumindest problemlos überleben.
CTS hält das Geld zusammen und sichert so das eigene Überleben. Mittelfristig könnten sich durch die Geschäftsaufgabe kleinerer Anbieter sogar Chancen ergeben. Trotz Impfstoff-Fantasie ist aber auch klar, dass es noch lange dauern wird, bis der Konzern wieder Geld verdienen wird. Die Aktie bleibt deshalb auch nach dem jüngsten Kurssprung nur etwas für sehr spekulative Anleger. DER AKTIONÄR hat den Stopp auf 40 Euro nachgezogen.