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CTS Eventim: "Schon viel eingepreist"

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Carsten Kaletta 19.01.2021 Carsten Kaletta

Fehlende Einnahmen aus Konzerten, Festivals und Großveranstaltungen infolge der Corona-Beschränkungen machen CTS Eventim weiterhin das Leben schwer. Dennoch hat die Aktie seit Anfang November um rund 35 Prozent zugelegt. Die Hoffnungen des Veranstaltungs-Experten ruhen auf einem schnellen Durchimpfen der Menschen und einem (damit einhergehenden) mittelfristigen Einsetzen der Herden-Immunität. Aktuell verschreckt aber offenbar eine aktuelle Studie die Anleger.


Bei CTS Eventim nimmt die zuletzt deutliche Kurserholung nach Einschätzung der Privatbank Berenberg bereits bessere langfristige Geschäftsaussichten vorweg. Deshalb strich Analyst Gerhard Orgonas in einer am Dienstag vorliegenden Studie seine Kaufempfehlung für die Aktie des Konzertveranstalters und Ticketvermarkters und votiert nur noch mit "Hold". Das Kursziel hob er hingegen von 45 auf 58 Euro an und liegt damit gut 14 Prozent über dem aktuellen Kurs.

Trotz des Umsatzeinbruchs durch die Corona-Pandemie habe CTS Eventim im vergangenen Jahr eine beeindruckend robuste Ergebnisentwicklung gezeigt, lobte der Experte. Dank des Kurssprungs nach den ersten Nachrichten zur Wirkung der Corona-Impfstoffe Anfang November habe die Aktie zuletzt 80 Prozent über ihrem März-Tief notiert und nur rund 15 Prozent unterhalb ihres Rekordhochs aus dem Januar 2020. Mit dem Beginn der Impfungen habe sich die Vorhersagbarkeit der langfristigen Perspektiven zwar deutlich verbessert, und das Unternehmen könnte gestärkt aus der Krise hervorgehen. Das sei aber schon weitgehend eingepreist.

Zudem sei unklar, wie es in naher Zukunft weitergehe, so Orgonas weiter. Nach Berechnungen der Pharmaexperten von Berenberg dürfte dann im vierten Quartal schon über ein Drittel der EU-Bevölkerung mit den bereits zugelassenen Corona-Impfstoffen geimpft sein - das reiche aber nicht aus, um für 2021 von einer bereits wieder regulären Live-Event-Saison auszugehen. Sollten alle von der EU georderten Impfstoffe zugelassen werden, stiege die Zahl der Geimpften auf bis zu 86 Prozent. 

Orgonas geht erst bis 2023 von einer vollständigen Geschäftserholung für CTS Eventim aus. Er sieht für die kurzfristigen Konsenserwartungen Anpassungsbedarf nach unten. So liege seine Schätzung für das operative Ergebnis (Ebitda) für 2021 bei fünf Millionen Euro gegenüber den vom Markt erwarteten 99 Millionen Euro und für 2022 immer noch mehr als ein Drittel unter der Konsensprognose. 
 
Angesichts der bestehenden Chancen und Risiken droht die Aktie dem Analysten zufolge schwankungsanfällig zu bleiben. Schneller als erwartet laufenden Impfungen und neuen Sicherheitskonzepten wie etwa Covid-19-Schnelltests bei Veranstaltungen stünden anhaltende Restriktionen bei sozialen Kontakten, neue Infektionswellen und Verlängerungen der aktuellen Lockdown-Maßnahmen gegenüber. Beobachter gehen fest davon aus, dass letzteres bei der heutigen Online-Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder beschlossen wird. 


CTS Eventim (WKN: 547030)

Auch aus Sicht des AKTIONÄR dürfte die Aktie das Schlimmste hinter sich haben. Jetzt braucht es einen hocheffizienten Impf-Prozess, sodass mittelfristig Herden-Immunität eintritt und umsatzstarke Großveranstaltungen wieder stattfinden können. Die Menschen jedenfalls haben danach große Sehnsucht und Nachholbedarf. Wer bei der CTS-Aktie investiert ist, sollte sich der (Corona- und Impfstoff-)Risiken bewusst sein und setzt deshalb unbedingt einen Stopp bei 40 Euro.

(Mit Material von dpa-AFX)

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