In allerletzter Minute hat die Credit Suisse die Veröffentlichung ihres Geschäftsberichts am gestrigen Donnerstag verschoben. Die Börse reagierte entsprechend negativ: Die CS-Aktie setzte ihren Weg nach unten ungebremst fort. Am Nachmittag markieren die Schweizer ein neues Allzeittief. RBC-Analystin Anke Reingen sieht jedoch weiterhin Spielraum nach oben.
Analystin Anke Reingen von RBC hat die Einstufung auf „Sector Perform" mit einem Kursziel von 3,00 Franken belassen. Die von der SEC angesprochenen Revisionen dürften vergleichsweise geringe Beträge betreffen, begründete sie. Auf den Cashflow habe sie den Fokus generell nicht gelegt. Dennoch sei es negativ zu bewerten, wenn die US-Börsenaufsicht Nachfragen zur Rechnungslegung stelle.
Von den 26 von Bloomberg befragten Analysten vertritt Reingen dabei eine der bullishten Einstellungen. Nur zwei Experten empfehlen die Aktie zum Kauf, zehn würden sie verkaufen. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 3,07 Franken.
Der Druck nimmt zu
Bereits am Montag war bekannt geworden, dass der langjährige Großaktionär Harris Associates sämtliche Anteile an der Großbank verkauft hatte. Nun hat der Druck auf die stark gebeutelte Aktie der Credit Suisse noch mehr zugenommen. Knapp 30 Prozent hat sie seit ihrem Februar-Hoch mittlerweile eingebüßt. Im Zuge des allgemeinen Vertrauensverlustes bei Finanzwerten wegen des SVB-Falls rutscht die Credit-Suisse-Aktie am Nachmittag auf ein neues Allzeittief bei 2,41 Franken.
Die Credit Suisse hat ein verlustreiches Jahr hinter sich und musste mit hohen Geldabflüssen kämpfen. Hier überwiegen die Risiken statt Chancen. DER AKTIONÄR rät weiterhin von einem Einstieg ab.
Mit Material von dpa-AFX.