Covestro legt morgen die Ergebnisse für das erste Quartal des laufenden Jahres vor. Im Fokus stehen dabei die Perspektiven für eine Erholung des Geschäfts, nachdem die Signale anderer Chemiekonzern zuletzt durchwachsen waren. Zudem erhofft man sich am Markt natürlich endlich Neuigkeiten zu der möglichen Übernahme durch den arabischen Ölkonzern Dhabi National Oil (Adnoc).
Das Covestro-Management blickt in einem schwierigen Branchenumfeld grundsätzlich vorsichtig auf das Jahr 2024. Angesichts herausfordernder Rahmenbedingungen liegt der Fokus unverändert auf der Kontrolle der Kosten, nachdem der Konzern bereits 2023 mit Einsparungen einen noch deutlicheren Rückgang des operativen Ergebnisses verhindert hatte. Da hatte Covestro den Einbruch des chinesischen Immobiliensektors ebenso zu spüren bekommen wie die Schwäche der Bauwirtschaft und die Zurückhaltung vieler Menschen beim Kauf von Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräten und Möbeln.
Dadurch war der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Jahr 2023 um ein Drittel auf knapp 1,1 Milliarden Euro eingebrochen. Für 2024 peilt Covestro-Chef Markus Steilemann einen operativen Gewinn von 1,0 bis 1,6 Milliarden Euro an. Das wäre im besten Fall so viel wie 2022.
Bleiben die Gewinnmargen des Monats Januar auch im Gesamtjahr auf diesem Niveau, würde sich ein operativer Gewinn von 1,1 Milliarden Euro ergeben, hatte es in einer Unternehmenspräsentation Ende Februar geheißen. Für das erste Quartal stellte das Unternehmen Ende Februar einen operativen Gewinn (Ebitda) zwischen 180 und 280 Millionen Euro in Aussicht.
Unterdessen schweben die Kaufabsichten des arabischen Ölkonzerns Adnoc weiterhin über Covestro. Auf der Hauptversammlung des Dax-Konzerns Mitte April hatte es dazu keine Neuigkeiten gegeben. Damit wuchsen die Zweifel an einem Deal weiter.
Analysten rechnen laut vom Unternehmen zur Verfügung gestellter Daten für das erste Quartal im Durchschnitt mit einem operativen Ergebnis von 237 Millionen Euro - nach 286 Millionen ein Jahr zuvor. Für 2024 erwarten sie 1,35 Milliarden Euro. Der freie operative Finanzmittelzufluss soll mit etwa 226 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres liegen.
Es bleibt dabei: Mutige können weiterhin darauf spekulieren, dass Adnoc tatsächlich 60 Euro auf den Tisch legen wird. Wer die Covestro-Anteile bereits im Portfolio hat, kann indes nach wie vor an Bord bleiben (Stopp: 44,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX