Covestro befindet sich unverändert in einem schwierigen Fahrwasser. Das belegten die Zahlen zum dritten Quartal, die dennoch über den Erwartungen lagen. Anleger und Analysten sind sich auch nach den Zahlen uneins, der Aktienkurs fährt Achterbahn.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Covestro nach Zahlen für das dritte Quartal von 53 auf 52 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Der Kunststoffspezialist habe wie schon im Vorquartal seine Fähigkeit demonstriert, seine Preisführerschaft in eine bessere Profitabilität umzumünzen, schrieb Analystin Georgina Iwamoto in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Das Volumenwachstum in einem schwachen Nachfrageumfeld verringere die Risiken für den Ausblick. Die schon ausgegebenen Ziele für 2020 hält die Expertin für konservativ.
Barclays reduziert Kursziel ebenfalls
Die britische Investmentbank Barclays hat das Kursziel für Covestro nach Zahlen zum dritten Quartal von 54 auf 53 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Overweight" belassen. Das operative Ergebnis des Kunststoffherstellers (EBITDA) sei etwas besser als erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Sebastian Satz in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Der Experte reduzierte seine Gewinnschätzungen (EPS) für die Jahre 2019 bis 2021.
Bankhaus Metzler und NordLB kappen Kursziele
Die NordLB hat das Kursziel für Covestro nach Zahlen zum dritten Quartal von 46 auf 42 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Halten" belassen. Der Kunststoffkonzern habe mit seinen Kennziffern und dem eingetrübten Jahresausblick enttäuscht, schrieb Analyst Thorsten Strauß in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Die eingeleiteten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen seien positiv, dürften aber erst mittel- bis längerfristig Früchte tragen.
Metzler hat das Kursziel für Covestro von 38 auf 34 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Sell" belassen. Analyst David Varga schraubte seine Schätzungen für den Kunststoffkonzern in einer am Dienstag vorliegenden Studie deutlich nach unten. Er begründete dies mit zurückhaltenden Aussagen des Managements.
Ohne Frage, die Lage bei Covestro bleibt angespannt. Viel Negatives dürfte allerdings inzwischen eingepreist sein. Wer investiert ist, bleibt an Bord und setzt auf die Verteidigung der 200-Tage-Linie – mit steigenden Notierungen.
(Mit Material von dpa-AFX)