Bereits seit mehreren Monaten verhandeln die Vorstände des Chemieriesen Covestro mit dem Ölkonzern Adnoc. Das Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten will sich den DAX-Konzern einverleiben. Bekannt wurde von den Gesprächen bisher sehr wenig. Offenbar soll Adnoc aber bereit sein, bis zu 60 Euro zu zahlen - für Jefferies wäre dies angemessen.
Denn das Analysehaus hat die Anteilscheine von Covestro nun erneut auf "Buy" eingestuft und das Kursziel bei 60 Euro belassen. Analyst Chris Counihan betonte, die anhaltend schwierigen Geschäftsbedingungen für Covestro und den gesamten Chemiesektor zeigen einmal mehr, wie wichtig das Interesse des Ölkonzerns Abu Dhabi National Oil (Adnoc) für die Anlagestory des DAX-Titels sei.
Trotz des Rückenwindes von Seite der Analysten gibt die Aktie von Covestro im heutigen Handel in einem insgesamt eher mauen Marktumfeld nach. Die jüngsten Konjunkturmeldungen sorgen bei den Chemieaktien in Deutschland nicht gerade für Rückenwind. Doch letztlich wird für die weitere Kursentwicklung von Covestro weniger die Entwicklung der Weltwirtschaft entscheidend sein, sondern was in den langen Verhandlungsrunden mit Adnoc am Ende herauskommt.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Für alle, die die Covestro-Anteile bereits im Depot haben, wäre ein Preis von 60 Euro je Aktie natürlich noch einmal ein weiterer netter Aufschlag. Wer nicht investiert ist, sollte aber nun auch nicht mehr zugreifen. Schließlich würde sich die Kurschance dann angesichts des zuletzt weiter gestiegenen Kurses auf weniger als zehn Prozent belaufen. Sollte es hingegen doch zu keiner Einigung kommen, könnte es relativ rasch wieder deutlich bergab gehen. Zur Erinnerung: Als die ersten Gerüchte aufkamen, dass Adnoc an einer Übernahme interessiert ist, notierten die Covestro-Papiere bei 40 Euro.
Zusammenfassend: Wer dabei ist, kann mit einem auf nun 44,00 Euro nachgezogenen Stopp dabeibleiben. Es besteht aber kein Handlungsbedarf für alle, die das Papier noch nicht im Depot haben.