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Covestro, BASF und Evonik: Diese Prognose macht Mut

Covestro, BASF und Evonik: Diese Prognose macht Mut
Foto: BASF SE
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Thorsten Küfner 01.02.2023 Thorsten Küfner

Die Verhinderung einer Gasmangellage und allgemein sinkende Energiekosten haben den deutschen Chemieriesen BASF, Evonik und Covestro in den vergangenen Wochen bereits in die Karten gespielt. Und auch die Sorgen vor einer schweren Rezession nehmen immer weiter ab. Die Prognosen der Experten hellen sich immer weiter auf. 

So wird die Weltwirtschaft die Folgen des Kriegs in der Ukraine und die weiterhin hohe Inflation wohl etwas besser verkraften als zunächst befürchtet. Hoffnung mache nicht zuletzt das Ende der Corona-Abschottung in China, hieß es in der aktualisierten Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Weltwirtschaft. "Die globalen Wirtschaftsaussichten haben sich dieses Mal nicht verschlechtert. Das ist eine gute Nachricht, aber nicht genug", sagte IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas am Dienstag bei der Vorstellung des Berichts in Singapur. Der Weg zu einer vollständigen Erholung habe gerade erst begonnen.

Zwar werde sich das Wachstum im Vergleich zu 2022 (3,4 Prozent) in diesem Jahr auf 2,9 Prozent verlangsamen. Doch die Aussichten seien "weniger düster" als noch im Oktober angenommen betonte Gourinchas. Grund dafür seien "positive Überraschungen" und eine "unerwartet hohe Widerstandsfähigkeit" in zahlreichen Volkswirtschaften, so der Bericht. Ein Treiber der Weltwirtschaft könnte Chinas Abkehr von der Null-Covid-Strategie sein.

Der IWF erwartet in diesem Jahr kein Abrutschen der Weltwirtschaft in die Rezession - eine Option, welche die Ökonomen im Herbst nicht ausgeschlossen hatten. Gourinchas zufolge könnte die aktuelle Prognose einen "Wendepunkt" darstellen und das Wachstum seinen Tiefpunkt erreichen, während die Inflation zurückgehe. Sollte China mit den Impfungen gegen das Coronavirus schneller vorankommen, würde dies einen Aufschwung sichern.

Zahlreiche Risiken

Allerdings zählt der Bericht auch etliche Risiken auf, die eine Verschlechterung der Wirtschaftslage zur Folge hätten: eine weitere Verschärfung der Corona-Situation in China, eine Eskalation des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und eine Schuldenkrise aufgrund der strengen Geldpolitik der Zentralbanken.

In seiner aktualisierten Prognose rechnet der IWF in diesem Jahr mit einem globalen Wachstum von 2,9 Prozent. Das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als noch im Oktober angenommen - allerdings ist das Wachstum im Vergleich mit den vergangenen zwei Jahrzehnten unter dem "historischen Durchschnitt". Für das Jahr 2024 wird ein Wachstum von 3,1 Prozent erwartet.

Für die Eurozone prognostiziert der IWF ein Wachstum von 0,7 Prozent in diesem Jahr - ein um 0,2 Prozentpunkte höheres Wachstum als zuvor angenommen. In Deutschland soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2023 nur noch um 0,1 Prozent wachsen - das ist allerdings eine Anhebung der Schätzung um 0,4 Prozentpunkte. Im kommenden Jahr soll die Wirtschaft in Deutschland dann um 1,4 Prozent wachsen - das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als zuvor erwartet.

"Die Prognose für ein geringes Wachstum im Jahr 2023 spiegelt die Zinsanhebung der Zentralbanken im Kampf gegen die Inflation - insbesondere in den Industrieländern - sowie den Krieg in der Ukraine wider", hieß es in der Prognose. Für etwa 90 Prozent der Industrieländer werde in diesem Jahr ein Wachstumsrückgang prognostiziert.

Dass die Weltwirtschaft aber nun doch stärker wachsen soll, als noch im Oktober angenommen, liegt dem Bericht zufolge auch daran, dass Europa die Energiekrise durch den Krieg in der Ukraine besser verkraftet hat als erwartet. Generell sei trotz heftiger Gegenwinde das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2022 in zahlreichen Volkswirtschaften überraschend stark gewesen - darunter in den Vereinigten Staaten und im Euroraum.

Zentralbanken und China im Fokus

Auch die Zinsanhebungen der Zentralbanken zeigten Wirkung, so der IWF. Es gebe Anzeichen dafür, dass die strenge Geldpolitik die Inflation bremse. "Aber die volle Wirkung wird sich wahrscheinlich nicht vor 2024 einstellen", hieß es in der Prognose weiter. Allerdings dürften mehr als 80 Prozent der Länder in diesem Jahr niedrigere Verbraucherpreise aufweisen als noch im vergangenen Jahr. Der IWF mahnte an, dass die Zentralbanken weiter an der Zinsschraube drehen müssten.

Für 2023 rechnet der IWF weltweit mit einer Teuerungsrate von 6,6 Prozent, im kommenden Jahr soll sie dann bei 4,3 Prozent liegen. Dennoch werde es dauern, bis wieder Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von ungefähr zwei Prozent herrsche. In der großen Mehrheit der Staaten wird die Teuerungsrate im Jahr 2024 immer noch über dem Niveau vor der Corona-Pandemie liegen. "Die jüngsten Nachrichten über die Inflation sind ermutigend. Aber die Schlacht ist noch lange nicht gewonnen", warnte IWF-Chefvolkswirt Gourinchas.

Alle Augen dürften nun vor allem auf China liegen. Gourinchas betonte, dass die plötzliche Wiedereröffnung des Landes in vielen Staaten den Weg für eine rasche Erholung der Wirtschaft freigemacht habe. Diese könnte allerdings in Stocken geraten, falls die Konjunktur in China durch heftige Corona-Wellen oder weitere Verschlechterungen im Immobiliensektor stärker als erwartet abschwächt. Im Moment gehe man aber von einer Stabilisierung der Wirtschaft aus. In dem Land lag das Wachstum im Jahr 2022 laut IWF bei 3 Prozent. Es sei das erste Mal seit mehr als 40 Jahren gewesen, dass Chinas Wachstum unter dem weltweiten Durchschnitt gelegen habe.

Covestro (WKN: 606214)

Das Marktumfeld für die deutschen Chemiekonzerne hellt sich insgesamt weiter auf. Gerade vor diesem Hintergrund erscheinen die im historischen Vergleich sehr günstig bewerteten Chemie-Titel für Mutige mit einem langen Atem attraktiv. Auch charttechnsich machen alle drei Aktien aktuell eine gute Figur. Anleger können daher nach wie vor zugreifen. Die Stoppkurse sollten bei Evonik bei 15,00 Euro, bei BASF bei 42,00 Euro und bei Covestro bei 28,00 Euro belassen werden. 

Evonik Industries (WKN: EVNK01)

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.

Mit Material von dpa-AFX

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