Kurz vor dem Debüt an der Nasdaq legt Couchbase den Ausgabepreis für seine Aktien fest – oberhalb der angestrebten Preisspanne. Das Datenbank-Unternehmen hatte in den letzten Jahren ein beeindruckendes Wachstum hingelegt und insbesondere bei den Großkunden gepunktet. Dennoch ist nicht alles eitel Sonnenschein bei Couchbase.
Für 24 Dollar platzierte Couchbase seine 8,3 Millionen Stammaktien und kommt damit auf ein Emissionsvolumen von 199 Millionen Dollar. Die ursprünglich angestrebte Preisspanne lag bei 20 bis 23 Dollar pro Aktie.
Wie bei vielen Tech-IPOs geht auch bei dem Datenbank-Unternehmen das massive Wachstum Hand in Hand mit Verlusten. Alleine im abgelaufenen Geschäftsjahr häufte Couchbase ein Minus von 40 Millionen Dollar an und damit 38 Prozent mehr als noch 2019.
Für 2021 dürfte der Fehlbetrag weiter zulegen. Bereits im ersten Quartal belief sich der Nettoverlust auf 15 Millionen Dollar – im Vergleichszeitraum 2020 lag er bei elf Millionen.
Die wichtigsten Kunden des Unternehmens sind Großkonzerne wie eBay und Comcast. Kunden, die zum 31. Januar 2021 mindestens einen jährlichen wiederkehrenden Umsatz von einer Million Dollar ausmachten, haben diesen im Schnitt um das 29-Fache seit dem Zeitpunkt ihres ersten Vertrags mit Couchbase gesteigert.
Das Haar in der Suppe bei Couchbase ist die Wettbewerbssituation: Das Unternehmen steht in direkter Konkurrenz mit den Cloud-Lösungen von Tech-Giganten wie Amazon und Microsoft.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Amerikaner nicht der gefragteste Anbieter sind. Bei DB-Engine, die Datenbank-Management-Plattformen nach ihrer Popularität einstuft, liegt Couchbase nur auf Platz 29.
Das Marktpotenzial für Couchbase ist riesig. Gleiches gilt allerdings auch für den Wettbewerb und der hat mitunter extrem tiefe Taschen. DER AKTIONÄR bleibt daher beim IPO, der für den Donnerstagabend mitteleuropäischer Zeit erwartet wird, an der Seitenlinie.