Die guten Eckdaten für das erste Quartal, mit denen Continental zum Auftakt der Hauptversammlung am Donnerstag aufgetrumpft hat, konnten offenbar keine positiven Impulse für den Kurs der Conti-Aktie liefern. Das Papier hat auch zum Ende der Woche den Negativtrend der letzten Tage fortgesetzt. Die Analysten sind aber trotzdem zuversichtlich.
Analyst Michael Punzet von der DZ Bank hat seine Kaufempfehlung für die Continental-Aktie nach den vorläufigen Zahlen bestätigt. Den fairen Wert sieht er weiterhin bei 231 Euro. Beim Umsatz habe der Autozulieferer positiv überrascht, das operative Ergebnis sei dagegen nur im Rahmen der Markterwartungen gestiegen, schrieb Punzet zur Begründung. Inwieweit die Abweichungen beim Umsatz auf Währungseffekte zurückzuführen sind, werde sich beiVeröffentlichung des gesamten Quartalsberichts zeigen, so der Analyst. Auch Christian Ludwig vom Bankhaus Lampe hat seine Kaufempfehlung bestätigt. Der Analyst sieht aber offenbar kein weiteres Kurspotenzial, denn das Kursziel hat er auf 210 Euro belassen.
Geschäftsmodell im Umbruch
Derweil hat Vorstandschef Elmar Degenhart bei der Hauptversammlung das Software-Zeitalter ausgerufen und die Anleger auf einen grundlegenden Wandel des Geschäftsmodells eingestimmt. „Software ist das Rad der Industrie. Fast nichts geht mehr ohne sie“, so Degenhart. Bislang erwirtschaftet das Unternehmen gut die Hälfte des Gewinns mit seiner Reifensparte. Der digitale Wandel würde zukünftig jedoch ganz neue Vorzeichen für die Dienstleistungen und Produktpalette des Autozulieferers bieten. Vor allem der Vernetzung der Mobilität soll ein höherer Stellenwert beigemessen werden. In diesem Zusammenhang betonte Degenhart erneut, dass Conti offen für Partnerschaften sei.
Aktie weiter unter Druck
Zu Wochenbeginn notierte die Conti-Aktie noch im Bereich von 230 Euro knapp unterhalb des Allzeithochs. Im Laufe der Woche hat das Papier aber knapp zehn Prozent verloren. Die positiven Eckdaten konnten den Kursrutsch bremsen, aber nicht umkehren. Die Aktie verabschiedete sich mit einem Minus aus dem Handel.
Die charttechnische Verfassung ist weiterhin angeschlagen. Vor dem Neueinstieg sollten Anleger deshalb eine Beruhigung der Lage abwarten. Investierte Anleger bleiben aber weiter mit Stopp 200 Euro dabei!
(Mit Material von dpa-AFX)