Die Continental-Aktie ist am Donnerstag mit einem dicken Minus gestartet. Anleger sollten sich davon allerdings nicht aus der Ruhe bringen lassen. Die Antriebstechnik-Sparte von Continental startet am Donnerstag separat unter dem Namen Vitesco an der Börse. Die Conti-Aktionäre bekommen neue Vitesco-Aktien im Verhältnis 5:1 zugeteilt. Sprich: Für fünf Continental-Aktien wird je ein Vitesco-Papier in die Depots gebucht.
"Spannend ist für Conti wie das Neugeschäft mit Software sich in den nächsten 5 Jahren entwickelt. Das macht den Börsenkurs mit aus."
Kurz nach 9.00 Uhr wird in Frankfurt der erste Preis für die Papiere von Vitesco in einer Eröffnungsauktion ermittelt werden. Händlern zufolge könnte es daher mit dem ersten Preis etwas dauern. Die Continental-Aktien wurden angesichts der Abspaltung auf der Handelsplattform Tradegate zuerst bei 100 Euro gehandelt. Rein optisch bedeutet dies wegen des Abschlags für die ausgegebenen Vitesco-Aktien ein Minus von 10,5 Prozent. Am Vortag hatten Continental den Xetra-Handel zu 113,08 Euro beendet.
Schritt für Schritt will sich Vitesco aus dem Segment der Verbrennungstechnologien zurückziehen und den Strategiewechsel hin zur Elektromobilität vollziehen. Vitesco-Chef Wolf will bis 2024 die Gewinnschwelle erreichen. In die Karten spielt Vitesco der aktuelle Hype rund um die Elektromobilität, der durch den Klimawandel und staatliche Subventionen gepusht wird.
"Vitesco hat natürlich den „Verbrennungsmotor“ bzw. die Komponenten und Bereiche von Conti geerbt. Das ist eine Re-Strukturierungsaufgabe. Conti kann ohne diese Bereiche in die Zukunft gehen. Spannend ist für Conti wie das Neugeschäft mit Software sich in den nächsten 5 Jahren entwickelt. Das macht den Börsenkurs mit aus", sagt Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut gegenüber dem AKTIONÄR.
Die Aktionärsstruktur von Vitesco wird beim Börsengang der von Continental entsprechen: Jeder Continental-Aktionär erhält für fünf Continental-Papiere eines von Vitesco. Somit wird auch bei den Regensburgern die Unternehmerfamilie Schaeffler rund 46 Prozent der Anteile am Unternehmen halten.
Die Abspaltung von Vitesco ist Teil des 2018 beschlossenen Umbauplans von Continental. Sprich: Die Dieselaltlasten gehen zu Vitesco über. Insgesamt hat der Spin-off rund 350 Millionen Euro gekostet. Bei Vitesco wird der Fokus auf E-Mobility entscheidend sein. Die Continental-Aktie ist aktuell eine Halteposition.