Bei der Aktie der Commerzbank stehen die Zeichen heute auf grün, das Papier lässt sich von der positiven Entwicklung des DAX mitreißen. Damit knüpft der Kurs an die Erholung vom vergangenen Freitag an. Allerdings gab es heute auch News, die mittelfristig auf der Aktie lasten könnten.
Denn die heute Vormittag veröffentlichten Outputdaten der deutschen Industrie zeigen für März eine deutliche Verringerung an. So sank die Gesamtherstellung gegenüber dem Vormonat um 3,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Analysten hatten zwar zuvor mit einem Rücksetzer gerechnet, dieser betrug aber nur 1,5 Prozent. Weil die Produktion in den Monaten Januar und Februar jeweils gestiegen war, ergibt sich für das gesamte erste Quartal zwar ein Zuwachs. Volkswirte warnen dennoch vor einem wirtschaftlichen Abschwung.
Das Bundeswirtschaftsministerium sieht noch Potenzial für die zweite Jahreshälfte: „Die Stimmung in den Unternehmen hat sich zuletzt weiter verbessert, was für eine konjunkturelle Erholung im weiteren Verlauf des Jahres 2023 spricht.“ Ganz anders bewerten die Volkswirte der Commerzbank selbst die Konjunktur: „Wegen der zuletzt schwächeren Nachfrage ist für die kommenden Monate mit einem weiteren Rückgang der Produktion zu rechnen“, erklärte Konjunkturexperte Ralph Solveen. „Statt der von vielen erwarteten Erholung der Konjunktur droht in der zweiten Jahreshälfte eher eine milde Rezession.“
Es bleibt also weiterhin unsicher, wie sich die Konjunktur in Deutschland im laufenden Jahr schlägt. Es bestehen mehrere Risiken, positiv wäre indes ein Rückgang der Inflation. Die Stimmung in der Branche – vor allem auch in den USA – war zuletzt von Sorgen um die Finanzstabilität geprägt. Mehrere Regionalbanken standen in den vergangenen Wochen im Feuer. Am Freitag setzte nach einem positiven Analystenkommentar von JPMorgan jedoch eine Erholung ein.
Die Aktie der Commerzbank schloss am Freitag fünf Prozent höher und steht heute an der 100-Tage-Linie. Nach dem letzten Ausbruch über diesen gleitenden Durchschnitt Ende März folgte eine Rallye bis an die Marke von 11,00 Euro. Neben einem erhöhten Volumen wäre dazu aber wohl eine Entspannung in den USA nötig.
Trotz Konjunkturzweifeln hält DER AKTIONÄR die Commerzbank für gut aufgestellt, die Risikovorsorge ist angemessen gefüllt und die Kapitalisierung so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Das aktuelle Zinsniveau bietet zudem Chancen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG