Die Commerzbank, die zuletzt mehr als 20 Prozent verloren hat, scheint sich – wie der gesamte Banken-Sektor – am Donnerstag zu stabilisieren. Im frühen Handel stehen deutliche Pluszeichen vor der Aktie. Neben der Nachricht, dass die angeschlagene Credit Suisse eine Finanzspritze bekommt, stützt auch eine positive Analystenstimme.
Die Citibank hat nämlich ihre Kaufempfehlung für die zweitgrößte deutsche Privatbank bestätigt und zugleich das Kursziel von elf auf 13 Euro angehoben. Nach der Vorgabe hätte die Commerzbank noch mehr als 30 Prozent Aufwärtspotenzial – ausgehend vom aktuellen Kursniveau.
Hinsichtlich der tags zuvor erneut aufgeflammten Sorgen um die Credit Suisse gibt es zumindest eine Beruhigungspille, denn die Großbank hat sich bei der Schweizer Notenbank Kredite von bis zu 50 Milliarden Franken (knapp 51 Milliarden Euro) gesichert, wie die Schweizer in einer Ad-hoc-Mitteilung verlautbaren. Mit den in der Nacht angekündigten Schritten würden „entschlossene Maßnahmen zur präventiven Stärkung“ der Liquidität ergriffen. Diese zusätzliche Liquidität würde das Kerngeschäft und die Kunden der Crédit Suisse unterstützen. Zuvor hatten die SNB und Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma mitgeteilt, dem Finanzinstitut bei Bedarf Liquidität zur Verfügung zu stellen. Es gebe aktuell zudem keine Hinweise auf eine direkte Ansteckungsgefahr für Schweizer Institute aufgrund der Probleme der US-Banken, hieß es in einer Ad-hoc-Mitteilung weiter.
Die Commerzbank-Aktie gewinnt am Donnerstag mehr als ein Prozent auf 9,87 Euro. Auf dem Weg nach oben steht nun die psychologisch wichtige 10-Euro-Marke im weg, im Anschluss müsste der GD50 bei 10,40 Euro überwunden werden.
Die Credit Suisse hat vorerst mehr Liquidität, ob damit alle Probleme im Bankensektor gelöst sind und damit die Gegenbewegung nachhaltig ist, muss sich jetzt zeigen. Anleger, die investiert sind, sollten den Stopp bei 9,00 Euro beachten. Etwaige Neueinsteiger sollten besser ein Kaufsignal abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG