Die Commerzbank-Aktie ist stark ins neue Jahr gestartet. Seit Neujahr beträgt das Plus knapp vier Prozent und damit mehr, als der DAX bisher zulegen konnte. Die Eskalation zwischen den USA und dem Iran könnte besonders die Bankaktien aber in Mitleidenschaft ziehen. Die Übernahme der Tochter Comdirect scheint zwar in trockenen Tüchern, aber die Analysten bleiben skeptisch.
Philipp Häßler, Analyst bei Pareto, hat die Aktie in einer aktuellen Studie von „Kaufen“ auf „Halten“ abgestuft. Das Kursziel hat er auf sechs Euro gesenkt. Er sei nicht von der neuen Strategie der Commerzbank überzeugt, im Besonderen nicht vom geplanten Verkauf der mBank und der Integration der Comdirect. Mit einem erwarteten Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,2 für 2021 sei die Aktie sehr günstig, aber unter Berücksichtigung einer prognostizierten Eigenkapitalrendite von drei Prozent sei die Bewertung nach seiner Meinung gerechtfertigt.
Mit seiner Analyse reiht sich Philipp Häßler ein in die Riege seiner Kollegen. Das durchschnittliche Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten liegt laut Bloomberg bei 5,94 Euro und damit nur knapp über der aktuellen Notierung. Von 26 Analysten würden nur vier Kaufen, 14 plädieren auf Halten und acht empfehlen, sich von den Aktien zu trennen.
Die Wachstums- und Ertragsaussichten der Commerzbank bleiben leider auch in 2020 bescheiden.
Zudem droht sich die Krise im Nahen Osten zu einem Flächenbrand auszuweiten, worauf Bankaktien besonders sensibel reagieren dürften. Aus diesem Grund sollte aktuell von einem Einstieg Abstand genommen werden.