Die Commerzbank hat sich mit den Arbeitnehmervertretern auf die Eckpunkte für den Abbau von 7.300 Vollzeitstellen geeinigt. Damit hat CEO Martin Zielke ein entscheidendes Zwischenziel beim Konzernumbau erreicht. Jetzt kann sich endlich eine wichtige Kennzahl verbessern.
Nachdem die Rahmenbedingungen für den Jobabbau stehen, kann im Herbst in den Konzernbereichen der Einzel-Interessenausgleich beginnen. Als Mindestabfindung wurden 20.000 Euro bzw. sechs Monatsgehälter ausgehandelt. Die Kosten für die Entlassungen werden im laufenden Quartal mit 810 Millionen Euro als Rückstellungen eingebucht. Deshalb rechnet der Vorstand für das zweite Quartal mit einem Verlust. Allerdings sollen keine weiteren Lasten durch die Entlassungen entstehen. Im Gesamtjahr 2017 wird ein Gewinn angepeilt. Zudem ging man ursprünglich von Rückstellungen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro aus.
Bis zum Jahr 2020 will die Commerzbank 80 Prozent der relevanten Prozesse automatisiert haben. Statt aktuell 41.600 Vollzeitstellen sind dann nur noch 36.000 nötig. Die Kostenquote – sie gibt an, wie viel Cent von jedem verdienten Euro für Aufwendungen ausgegeben werden – soll dann bei unter 66 Prozent liegen. Im ersten Quartal 2016 kam der Konzern auf 86,2 Prozent. Hier gibt es also noch einiges zu tun.
Nicht zu bremsen
Die Aktie der Commerzbank hielt sich zuletzt deutlich über der Marke von elf Euro. Die positiven Meldungen vom Konzernumbau und die Aussicht auf steigende Zinsen in der Eurozone sollten weiterhin Rückenwind verleihen. DER AKTIONÄR hat sein Kursziel deshalb auf 14,00 Euro erhöht. Der Stopp sollte auf 8,00 Euro nachgezogen werden.