Mit dem Kauf der Comdirect-Anteile vom zweitgrößten Aktionär Petrus Advisers ist die Übernahme der Comdirect für die Commerzbank besiegelt. Die Direktbank soll als Marke erhalten bleiben und in die Mutter integriert werden. Commerzbank-CEO Martin Zielke verspricht sich davon Synergien in Millionenhöhe. Derweil wurde bei der Comdirect schon im Vorfeld zur Integration die Angebotspalette geändert.
Der Blog Finanz-Szene hat aufgedeckt, dass die Comdirect seit November nur noch Kunden, die ein Girokonto haben, auch Tages- und Festgeldkonten anbietet. Stattdessen soll die Bank in Zukunft anscheinend vermehrt auf Brokerage setzen. In den vergangenen Jahren ist das Einlagevolumen zwar stark angestiegen, aber da die Kreditvergabe bei der Comdirect keine große Rolle spielt und die Margen wegen der Negativzinsen immer weiter sinken, ist auch der Zinsüberschuss um mehrere Millionen zurückgegangen.
Die Commerzbank-Aktie ist im positiven Gesamtmarkt angesprungen und steht kurz vor der 200-Tage-Linie bei 6,05 Euro. Anfang des Jahres wurde bereits der seit letztem Jahr gültige Abwärtstrend bei 5,16 Euro geknackt. Der nächste Widerstand liegt bei 5,96 Euro.
Trader können auf einen Bruch setzen, langfristig orientierten Anlegern rät DER AKTIONÄR weiter von einem Einstieg ab. Der weitere Verlauf des Konzernumbaus sollte abgewartet werden, um abzuschätzen, wohin die Reise bei der Commerzbank geht.