Am kommenden Montag, den 2. November, präsentiert die Commerzbank ihre Zahlen zum dritten Quartal. Nach den guten Ergebnissen zuletzt erwarten die Analysten einen kleinen Dämpfer. Im abgelaufenen Jahresviertel habe sich der Aufwärtstrend des DAX-Konzerns demnach verlangsamt.
Der Gewinn der Commerzbank ist nach Meinung der Experten nur noch leicht gestiegen. Neben einem schwierigen Kapitalmarktgeschäft und politischem Gegenwind in Polen dürfte vor allem die Pleite des niederländischen Gebäudeausrüsters Imtech Spuren in der Bilanz hinterlassen haben. Das Privatkundengeschäft sollte hingegen auf Erfolgskurs geblieben sein.
Im Schnitt rechnen Analysten mit einem Anstieg des operativen Gewinns von knapp zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 349 Millionen Euro. Davon dürften unter dem Strich 232 Millionen Euro übrig bleiben, drei Prozent mehr als vor einem Jahr. Die erste Dividende seit der Finanzkrise 2008 bleibt damit im Visier. Die Erträge hingegen könnten wegen eines schwächeren Investmentbankings und sinkender Zinsgewinne um vier Prozent auf 2,3 Milliarden Euro sinken.
Imtech und Polen belasten
Deutlich ins Kontor wird die Imtech-Insolvenz schlagen. Der Commerzbank gehören 11,8 Prozent der Anteile an dem Unternehmen, darauf werden nun Abschreibungen von 50 Millionen Euro erwartet. Ebenfalls auf die Bilanz drückt die schwächelnde Polen-Tochter. Dort drohen nach dem Wahlerfolg der rechtsnationalen Partei „Recht und Gerechtigkeit“ eine neue Bankensteuer und zudem Belastungen bei der Umwandlung von in Schweizer Franken ausgegebenen Privatkundenkrediten.
Keine Sorge
Am Freitag herrscht die Ruhe vor dem Sturm. Die Commerzbank-Aktie zeigt sich beinahe unverändert an der 10-Euro-Marke. Trotz des erwarteten Dämpfers beim Gewinnwachstum sollten sich Anleger vor den Zahlen nicht übermäßig besorgt zeigen. Bei einer positiven Überraschung rückt vielmehr der Widerstand bei 10,55 Euro wieder in den Fokus. DER AKTIONÄR sieht für risikobewusste Trader deshalb sogar eine Einstiegschance. Im 10-Prozent-plus-Depot wurde bereits eine Position eingegangen.
(Mit Material von dpa-AFX)