Die Commerzbank-Aktie gehört am Montag zu den Top-Verlierern im DAX. Nach einem Stabilisierungsversuch im frühen Handel ist der Finanztitel zuletzt wieder unter Druck geraten und hat dabei die wichtige 10-Euro-Marke getestet. Die von der US-Regierung angekündigten Banken-Rettungsmaßnahmen verlieren an Wirkung. Zu Recht?
Der Optimismus am Markt über die Sicherung der Kundeneinlagen bei der kollabierten Venture-Capital-Bank Silicon Valley Bank (SVB) halte sich in Grenzen, schrieb Stratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Die Risiken durch hohe Buchverluste in den Anleiheportfolios der Banken blieben bestehen und dürften die Börse noch eine ganze Weile beschäftigen.
Erst die Pleite der Silvergate Capital, jetzt die SVB Financial, schrieb Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Die Übernacht-Rettungs-Aktion für die SVB wecke böse Erinnerungen an die Finanzkrise von 2008. Zwar versuche die US-Regierung, die Krise zu isolieren und toxische Ansteckungseffekte zu vermeiden. Es sei aber alles andere als sicher, ob das auch funktioniert. "Der Markt vermutet, dass die Probleme, die bei der SVB sichtbar geworden sind, auch in anderen Bilanzen stecken, auch in jenen der ganz Großen".
DER AKTIONÄR ist indes vorsichtig optimistisch, dass die bisher bekannten Maßnahmen der US-Regierung eine stabilisierende Wirkung entfalten dürften. Vor allem die großen Bankenwerte sollten aufgrund ihrer (bilanziellen) Aufstellung deutlich weniger gefährdet sein und sind zuletzt übertrieben abgestraft worden. Immerhin dürfte das schnelle Handeln einen Absturz der Bankenwerte sowie des Marktes verhindert haben.
Die Commerzbank-Aktie verliert zum Wochenauftakt rund neun Prozent auf 10,12 Euro und reißt damit den GD50 bei 10,36 Euro. Immerhin wurde der Test der psychologisch wichtigen 10-Euro-Marke (bisher) bestanden. Nächster Halt wäre das Verlaufstief vom 2. Februar bei 9,80 Euro. Darunter könnte es Abgaben bis in den Bereich von 9,50 Euro geben.
Intraday zeigt die Aktie zuletzt Erholungstendenzen. Hilfreich wäre nun – aus charttechnischer Sicht – eine zeitnahe Rückeroberung des besagten GD50. Kurzum: Investierte bewahren weiterhin Ruhe und beachten den unbedingt den Stopp bei 9,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
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