Die Commerzbank-Papiere treten weiter auf der Stelle, nachdem es am Freitag zu einem größeren Rücksetzer kam. Aus charttechnischer Sicht hält zumindest die Unterstützung, ein Analystenkommentar kann auch keinen Rückenwind geben. Es zeigt sich aber, dass die Zinsfantasie immer noch fortbesteht.
Die Schweizer Großbank UBS hat das Kursziel für Commerzbank-Aktien von 5,30 auf 7,00 Euro angehoben, aber die Einstufung auf „Neutral“ belassen. Die deutlichen Kursgewinne der Aktie seien wohl weitgehend den steigenden Zinskurven geschuldet, schrieb Analyst Daniele Brupbacher in einer aktuellen Studie. Er hob aufgrund höherer Ertragserwartungen seine Ergebnisschätzungen für die Jahre bis 2023 deutlich an, hält Chancen und Risiken der Aktie auf dem derzeitigen Kursniveau aber für ausgeglichen.
Langsam nach oben
Nach den letzten Angaben der Commerzbank würde das Nettozinseinkommen im ersten Jahr um bis zu 650 Millionen Euro steigen, wenn die Zinsen um ein Prozent anziehen. Nach vier Jahren könnten rund eine Milliarde Euro zusätzlich eingefahren werden. Zwar sieht die EZB für 2022 bei den Leitzinsen nach jüngsten Aussagen nach wie vor keinen Handlungsbedarf. Allerdings erhöhen die Banken aufgrund der steigenden Inflation und der Marktrenditen schon jetzt sukzessive ihre Zinsen. Beispielsweise ziehen die Zinsen Hypothekendarlehen zuletzt wieder an, die Rekordtiefs gehören vorerst der Vergangenheit an.
Trotz zunehmender Belastungen durch die steigenden Neuinfektionen hält sich die Aktie noch gut. Die Erträge aufgrund höherer Zinsen könnten im kommenden Jahr besser als gedacht ausfallen. Ganz eingepreist ist das am Markt aber noch nicht. Interessierte warten derzeit ab bis der Chart wieder Impulse sendet. Im Fokus steht dabei die Marke von 6,85 Euro.
Mit Material von doa-AFX.
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