Die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank stehen seit Mittwoch wieder deutlich im Plus. Der jüngst vorgestellte Koalitionsvertrag der bevorstehenden Ampel-Regierung beflügelt die Anteilsscheine. Vor allem aus diesen Gründen können die beiden Großbanken aufatmen.
So werde es kein in der Finanz- und Versicherungsbranche befürchtetes Verbot von Provisionen in der Anlageberatung geben, sagte ein Branchenexperte. "Das heißt, Banken können weiterhin Gebühren von Vermögensverwaltern etc. erhalten, um ihre Produkte zu verkaufen", präzisierte er. Zudem solle der grenzüberschreitende Kapital- und Liquiditätsfluss leichter werden, was grenzüberschreitende Geschäfte von Banken erleichtern würde.
Auch solle das Umfeld für Fintechs, Risikokapital und Wachstumskapital verbessert werden, und erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik soll in der gesetzlichen Rentenversicherung das Umlageverfahren durch eine Anlage am Kapitalmarkt erweitert werden. Diese teilweise Kapitaldeckung soll laut Koalitionsvertrag "als dauerhafter Fonds von einer unabhängigen öffentlich-rechtlichen Stelle professionell verwaltet werden und global anlegen". Zur Umsetzung des Projekts der "Aktienrente" erhalte die Deutsche Rentenversicherung 2022 laut Planung aus Haushaltsmitteln in einem ersten Schritt einen Kapitalstock von zehn Milliarden Euro.
Während die Anteile der Deutschen Bank im kaum bewegten Dax um 0,6 Prozent auf 11,518 Euro stiegen, gewannen die der Commerzbank im ebenfalls moderat freundlichen MDax 0,6 Prozent auf 6,49 Euro.
Diese positiven politischen Signale kommen zur rechten Zeit, denn das Zinsumfeld bleibt für die Banken eher schwierig. Während sich die Anleger in den USA bereits auf mehrere Zinserhöhung einstellen, zeichnet sich für den lockeren Geldkurs der Europäischen Zentralbank noch keine konkrete Änderung ab.
Die Banken kommen im Koalitionsvertrag gut weg. Beide Aktien haben seit Mittwoch einen Auftrieb erfahren. Investierte Anleger bleiben bei beiden Werten an Bord. Ein Neueinstieg bietet sich aber erst an, wenn sich das Chartbild weiter aufhellt.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR
(Mit Material von dpa-AFX)