Die Commerzbank muss sich einen neuen Chef für ihr Firmenkundengeschäft suchen. Wie das Institut am Mittwoch mitteilte, will Vorstand Michael Reuther seinen auslaufenden Vertrag im kommenden Jahr nicht verlängern. Seine Sparte hatte wegen starkem Wettbewerb und Margendruck zuletzt mit sinkenden Erträgen zu kämpfen.
Nach 13 Jahren im Commerzbank-Vorstand wolle er noch einmal ein neues Kapitel in seinem beruflichen Leben aufschlagen, begründet Reuther den Rückzug. Seinen Vertrag, der im September 2019 ausläuft, werde er daher nicht verlängern. Zuletzt war bereits über einen möglichen Weggang spekuliert worden, einen Nachfolger hat die Commerzbank aber noch nicht genannt.
Reuther sitzt bereits seit dem Jahr 2006 im Vorstand der Commerzbank und war dort lange Zeit für das Investmentbanking zuständig. Seit zwei Jahren leitet er die neu formierte Firmenkundensparte. Die in Deutschland einst mit großem Abstand führende Mittelstandsbank hatte zuletzt jedoch mit wachsendem Konkurrenzdruck sowie dem anhaltenden Niedrigzins zu kämpfen.
Beides lastet auf den Margen. Im Sommer hatte die Commerzbank daher ihre Prognose für die Sparte senken müssen. Auch Reuther war daraufhin in die Kritik geraten. Bis Ende September gingen die Erträge im Firmenkundengeschäft um sechs Prozent auf 2,84 Milliarden Euro zurück, das operative Ergebnis fiel wegen höherer Aufwendungen und einer gestiegenen Vorsorge für mögliche Kreditausfälle um 30 Prozent auf 523 Millionen Euro. Immerhin: Beim Anwerben neuer Kunden verzeichnet das Institut erfolge, sonst fiele die Bilanz schwächer aus.
Auch Vorstand fürs operative Geschäft geht
Die Nachfolge für Vorstand Frank Annuscheit, der für die operativen Abläufe zuständig ist und Ende Februar aus gesundheitlichen Gründen ausscheidet, ist indes geregelt: Für ihn wird Jörg Hessenmüller, bislang Bereichsvorstand für Konzernentwicklung und Strategie, zum 1. Januar in den Vorstand berufen.
Aktie meiden!
Im schwachen Gesamtmarkt setzt sich die Talfahrt der CoBa-Aktie am Donnerstagmorgen fort. Mit einem Minus von über zwei Prozent gehört sie nicht nur zu den größten Verlierern im MDAX. Auf eine Erholung des trüben Chartbilds warten Anleger damit weiterhin vergeblich. Ein Einstieg bietet sich daher allenfalls auf der Short-Seite an.