Die Commerzbank hat den Stresstest der Europäischen Zentralbank ohne Probleme bestanden. Entsprechend groß war am Montagmorgen die Euphorie bei den Anlegern. Das anfängliche Plus von über neun Prozent konnte aber nicht gehalten werden - im Gegenteil: Die Aktie drohte ins Minus zu rutschen. Mittlerweile haben sich einige Analysten zur Commerzbank geäußert.
NordLB: "Kaufen"
Die US-Bank Citigroup hat die Einstufung für die Commerzbank auf "Neutral" mit einem Kursziel von 12 Euro belassen. Die beiden deutschen Institute Commerzbank und Deutsche Bank hätten den Test problemlos bestanden, schrieb Analyst Kinner Lakhani in einer Branchenstudie vom Montag. Das neutrale Votum für die Commerzbank-Aktie begründete er mit der schwachen Ertragskraft im Kerngeschäft.
Die NordLB rät dagegen nach dem Banken-Stresstest weiterhin zum Kauf der Commerzbank-Aktie. Das Kursziel liegt bei 13 Euro. Analyst Michael Seufert bewertet den Sektor weiterhin mit "Positiv". Die Finanzinstitute aus dem Bankensegment des Euro Stoxx notierten derzeit im Schnitt bei nur 85 Prozent ihres Buchwertes. Daher dürfte der Sub-Index Banken noch Luft nach oben haben.
Die Deutsche Bank belässt die Commerzbank auf "Hold" mit einem Kursziel von 12,50 Euro. Unter dem Strich seien die Testergebnisse für Europas Banken positiv, schrieb Analystin Paola Sabbione. Beim Kapitalaufbau hätten die Institute Fortschritte gemacht. Insgesamt habe der Sektor etwas Aufwärtspotenzial.
Underperformer
Die Analystenmeinungen unterstreichen die Einschätzung des AKTIONÄR, dass das Potenzial der Aktie überschaubar ist. Die Deutsche Bank hat eine wesentlich stärkere Ertragskraft im Kerngeschäft und sollte deshalb bevorzugt werden. Allerdings müssen hier erst einmal die Rechtsrisiken ausgeräumt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)