Die EZB verlangt seit Sommer 2014 von den Banken in der Eurozone Negativzinsen. Bald darauf bekamen auch Bankkunden auf ihrem Konto die Folgen zu spüren. Da die geldpolitische Wende kurz bevorsteht, können Sparer aufatmen. Auch die Commerzbank will ihre Konditionen anpassen.
Wer sein Geld derzeit auf dem Bankkonto geparkt hat, kann beinahe zusehen, wie der Wert dahinschmilzt. Denn bei Inflationsraten von rund acht Prozent hat sich das angelegte Kapital nach nur zehn Jahren mehr als halbiert. Doch nicht erst seit der galoppierenden Teuerung ist mit einem Sparkonto nichts gewonnen.
Negativzinsen dürften ein Ende finden
Schon seit einigen Jahren haben Finanzinstitute immer mehr Kunden mit Verwahrentgelten belastet. Dabei haben sie allerdings nur die Negativzinsen der EZB weitergegeben. Diese will im nächsten Monat nun erstmals seit langem wieder an der Zinsschraube drehen, viele Banken wollen das dann an die Kunden weitergeben.
Commerzbank will mitziehen
„Wir begrüßen, dass die EZB die Zinswende nun eingeleitet hat – das ist gut für unsere Kunden, und das ist auch gut für uns“, sagte ein Commerzbank-Sprecher gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Wenn die EZB die negativen Einlagensätze reduzieren sollte, werden wir die Entgelte für Kundeneinlagen entsprechend anpassen.“ In der vergangenen Woche hatte bereits die Deutsche Bank mitgeteilt, ihre Negativzinsen im Oktober abschaffen zu wollen.
Die Commerzbank hatte zuletzt immer erfolgreicher versucht, die durch die Negativzinsen der EZB schwindenden Erträge über Verwahrentgelte für Kunden auszugleichen. Diese würden nun schrittweise wegfallen. Allerdings dürfte die geldpolitische Straffung der Notenbank das mehr als ausgleichen.
Die Commerzbank-Aktie steht heute - wie der gesamte Sektor in Europa - unter Druck. Die Perspektiven sind aufgrund der Zinswende der EZB aber nach wie vor positiv. Anleger können die Schwäche nutzen und zugreifen.
Hinweise auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
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