Die Europäische Zentralbank (EZB) hat gestern erneut an der Zinsschraube gedreht. Sicher war das aber keineswegs. Die Börse zeigte sich damit aber mehr als zufrieden, der DAX legte ein knappes Prozent zu. Auch für die Commerzbank-Aktie gab es einigen Rückenwind, was dem Chart gut getan hat.
Der Leitzins in der Eurozone steigt um weitere 25 Basispunkte auf nun 4,5 Prozent. Es ist die zehnte Leitzinserhöhung in Folge. Der für Banken relevante Einlagenzinssatz wurde von 3,75 Prozent auf 4,0 Prozent erhöht. „Die Inflation geht weiter zurück, dürfte aber noch zu lange zu hoch bleiben“, begründete EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Entscheidung.
Der Großteil der Experten glaubt nun, dass der Zinsgipfel in der Eurozone erreicht ist. EZB-Chefin Lagarde wollte das gestern aber nicht bestätigen. „Wir können nicht sagen, dass wir den Gipfel erreicht“ haben, betonte sie. Entscheidend sei die Höhe der Zinsen – und wie lange sie auf dieser Höhe verharren. Dennoch glauben die meisten Analysten und Volkswirte, dass die EZB die Zinsen nun längere Zeit auf demselben Niveau belässt.
Die Annahme, dass die Zinsen nun zumindest nicht mehr weiter steigen, scheint auch die Börse aufgegriffen zu haben. Denn das EZB-Ergebnis wurde gestern positiv aufgenommen. Die Commerzbank-Aktie konnte bis zum Handelsschluss auf 9,88 Euro zulegen und hat damit heute in einem freundlichen Umfeld die Chance, ein Chartsignal auszulösen.
Denn wie mehrfach erwähnt verläuft knapp über dem gestrigen Schlusskurs bei 9,95 Euro bereits die 200-Tage-Linie. Auf derselben Höhe könnte der Kurs auch den Aufwärtstrend zurückerobern, der Anfang letzter Woche nach einer negativen Analystenstudie der britischen Großbank Barclays nach unten gerissen wurde. Das Überschreiten des GD200 oder des Aufwärtstrends auf Schlusskursbasis wäre für sich genommen jeweils ein Kaufsignal.
Vorbörslich nähert sich die Aktie bereits wieder der Marke von 10,00 Euro an. Entscheidend ist natürlich der heutige Schlusskurs, um ein Chartsignal festzustellen. Zumindest konnte die Aktie in den vergangenen Tagen deutlich Boden gut machen, der Abverkauf letzte Woche war übertrieben. Investierte bleiben daher an Bord und achten für einen Neueinstieg auf einen nachhaltigen Ausbruch.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
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