Die Commerzbank-Aktie konnte eine wichtige charttechnische Marke zum Ende der Woche leider nicht halten. Derweil wurde bekannt, aus welchen Regionen sich die Bank bei der Betreuung von Firmenkunden zurückzieht. Der Balanceakt für die Bank beginnt. Positiv wirkte sich hingegen ein freundlicher Analystenkommentar aus.
Insgesamt schließt die Commerzbank 15 Standorte der Firmenkundensparte im Ausland. Darunter sind neben eher unwichtigeren Standorten wie Venezuela und dem Irak auch Wachstumsregionen wie Malaysia oder Hongkong, wie das Handelsblatt aus einer internen Meldung der Bank berichtet. Es bleibt daher abzuwarten, ob die Bank Kunden, die in diesen Regionen aktiv sind, langfristig halten kann. Bis 2024 soll die neue Struktur umgesetzt sein.
Metzler hebt den Daumen
Das Bankhaus Metzler glaubt indes, dass das Finanzinstitut von steigenden Zinsen profitieren sollte. Die Commerzbank-Aktie wurde von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 5,40 auf 7,00 Euro angehoben. Der jüngste Anstieg der deutschen Staatsanleihen könnte eine entscheidende Weichenstellung für die Erträge der Bank sein, so Analyst Jochen Schmitt. Es gebe bei der Commerzbank einen sehr hohen Zusammenhang zu steigenden Zinsen, da die Einlagen von Privat- und Unternehmenskunden einen bedeutenden Anteil im Mix des Geldhauses ausmachten. Der Experte hob seine Schätzungen für das Zins- und das Vorsteuerergebnis.
Nach der Korrektur am Freitag bleibt auch diese Woche vorerst der Widerstand bei 5,55 Euro im Fokus. Eine Unterstützung liegt um 5,35 Euro. Mutige Anleger können darauf setzen, dass die Fantasie steigender Zinsen die Aktie mittelfristig anschiebt. Wer bereits investiert ist, beachtet den Stopp bei 4,00 Euro.
Mit Material von dpa-AFX.
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