In der kommenden Woche stehen am Donnerstag, dem 2. Februar, die Zahlen der Deutschen Bank im Fokus. Auch wenn sie mit dem Investmentbanking und der Vermögensverwaltung ein anderes Geschäftsmodell hat, dürften die Zahlen im Kreditgeschäft Signalwirkung für die Commerzbank haben. Die will am 16. Februar ihre Bücher öffnen, Experten werden optimistischer.
So hatte die US-Investmentbank Goldman Sachs diese Woche ihre Einschätzung zwar auf „Neutral“ belassen, das Kursziel stieg aber leicht von 10,70 Euro auf 11,00 Euro. Das Institut dürfte sein Ergebnisziel vom mehr als einer Milliarde Euro im vergangenen Jahr erreicht haben, so Analyst Chris Hallam mit Blick auf die anstehenden Schlussquartalszahlen. Er geht von 1,3 Milliarden Euro aus und liegt damit genau auf Linie mit dem Konsens.
Ausführlich hat sich zudem Timo Dums von der DZ Bank zu der Aktie der Commerzbank geäußert. Er hat das Kursziel von 8,00 Euro auf 10,00 Euro erhöht und bleibt bei seinem Halten-Votum. Die Commerzbank-Aktie profitierte, wie andere Banktitel auch, von der positiveren Markteinstellung gegenüber Finanztiteln aufgrund der nun erwarteten, milderen Rezession. Im vierten Quartal dürften die Nettoerträge weiterhin Rückenwind durch einen pulsierenden Zinsüberschuss erfahren haben. Dies gelte insbesondere für das Geschäft der polnischen Tochter mBank sowie für das Firmenkundengeschäft.
Nachdem nun eine Gasmangellage in Deutschland zumindest für diesen Winter wahrscheinlich vermieden werde, dürften die avisierten Risikokosten von 700 Millionen Euro für das Gesamtjahr 2022 nur leicht überschritten werden. Unter dem Strich dürfte 2022 der avisierte Nettogewinn aufgrund des hohen Zinsertrags deutlich über der geplanten Zielgröße von einer Milliarde Euro liegen. Damit könnten sich Aktionäre erstmals seit 2019 wieder auf Ausschüttungen in Höhe von 30 Prozent des Nettogewinns nach Abzug von AT1-Couponzahlungen freuen.
Die Aktie der Commerzbank notiert weiter unter der psychologisch wichtigen Marke von 10,00 Euro, der Ausbruch lässt auf sich warten. Die Analysten sind dennoch optimistisch gestimmt, keine einziger rät nun zum Verkauf. Für spekulativ-orientierte Anleger ergeben sich 2023 weiter Chancen bei der unterbewerteten Aktie.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG