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Foto: Commerzbank AG
22.12.2022 Fabian Strebin

Commerzbank: Revolution in der Filiale?

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Commerzbank

Bei der Aktie der Commerzbank geht es kurz vor Jahresende nochmal hoch her. Der Kurs schoss diese Woche stark nach oben und durchbrach die Marke von 8,00 Euro. Auch im operativen Geschäft gibt es interessante News. Konkret geht es um das Filialgeschäft, dessen Neuausrichtung Kernbestandteil der aktuellen Sanierung ist.

Eine Filialöffnung an Samstagen ist für Commerzbank -Privatkundenvorstand Thomas Schaufler kein Tabu. „Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen. Wenn die Nachfrage der Kunden nach Samstagsöffnung der Filialen sehr groß wird, würden wir auch darüber nachdenken“, sagte der seit gut einem Jahr amtierende Manager der Deutschen Presse-Agentur.

Neue Beratungscenter bieten umfrangreiche Leistungen

Zunächst versucht die Commerzbank, Lücken in ihrem inzwischen deutlich ausgedünnten Filialnetz durch zwölf sogenannte Beratungscenter sowie eines am Heimatstandort der Online-Tochter Comdirect im schleswig-holsteinischen Quickborn zu schließen. In diesen Zentren bietet die Bank telefonisch von montags bis freitags von 8.00 Uhr bis 22.00 Uhr sowie samstags von 8.00 Uhr bis 18.30 Uhr Beratung an.

Online-Angebot deckt bereits vieles ab

„Die erweiterten Öffnungszeiten in den Beratungscentern sind ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, sagte Schaufler. „Und wir werden dann anhand der Reaktionen der Kunden sehen: Wie gut wird das angenommen.“ Es gehe darum, den Kunden zu zeigen, was im Beratungscenter möglich sei. Fast 70 Prozent der Anliegen, für die Kunden in Filialen kämen, könnten online erledigt werden, rechnete Schaufler vor. „Wir müssen als Commerzbank schauen, dass unsere Systeme noch einfacher, noch bequemer, noch selbsterklärender werden, damit Kunden das auch in Anspruch nehmen.“

Umbau ging zügig voran

Die Commerzbank, die vor der Pandemie bundesweit etwa 1000 Filialen hatte, steuerte Anfang vergangenen Jahres unter neuer Führung radikal um und beschloss eine Verkleinerung des Netzes von seinerzeit 790 auf 450 Standorte. Zuletzt wurde die Schließung weiterer 50 Standorte auf den Weg gebracht. „Im Moment fühle ich mich mit dem Setup von rund 400 Filialen wohl“, sagte Schaufler. „Es kann natürlich in die eine oder andere Richtung immer Anpassungen geben. Das bedeutet aber nicht, dass es immer nur weniger Filialen werden. Es kann punktuell auch in die andere Richtung gehen.“

Besser als erwartet

Bei den Einschnitten im Filialnetz, die vor Schauflers Wechsel von der österreichischen Erste Group zur Commerzbank beschlossen wurden, hat das Frankfurter Institut aus Sicht des Managers nicht alle Kunden ausreichend mitgenommen. "Die Frage, wie viele Kunden wir durch den Umbau verlieren, ist noch nicht abschließend zu beantworten", sagte der Schaufler. „Aber ich kann sagen: Wir sind derzeit deutlich unter den Annahmen, mit denen wir bei so einem radikalen Umbau gerechnet haben.“

Commerzbank (WKN: CBK100)

Der Umbau des Geldhauses schritt 2022 zügig voran, der Vorstand lieferte bisher. Die Hälfte der Wegstrecke bei der Sanierung ist somit erfolgreich zurückgelegt. Im kommenden Jahr wird das Umfeld nicht leichter, zuletzt sah es aber so aus als wäre die Stimmung schlechter als die Lage.

Die Aktie ist mit einem 2023er-KGV nicht teurer als die Peergroup. Die Zinssensitivität der Commerzbank wird kommendes Jahr aber ein Vorteil. Zudem gelang nun der charttechnische Ausbruch über das Juni-Hoch bei 8,64 Euro. Mutige greifen zu.

Mit Material von dpa-AFX.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG

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