Starker Wettbewerbsdruck, geringe Gewinnmargen und eine sich abschwächende Konjunktur machen der Commerzbank zu schaffen. Signifikante Ertragssteigerungen sind in dem schwierigen Umfeld nahezu unmöglich. Deshalb prüft die Bank zurzeit einen Sparplan, der eine potentielle Kürzung des Filialnetzes um ein Zehntel auf 800 bis 900 Zweigstellen vorsehen würde.
Damit würde die Bank dem allgemeinen Trend des Sektors folgen. Andere Banken wie die Deutsche Bank reduzierten bereits vor längerem ihre lokale Präsenz.
Insgesamt beziffern die Experten der UBS in einer Studie das Kostensenkungspotential bei einer Schließung von zehn Prozent der Filialen auf vier Prozent. Angesichts der Gewinneinbrüche von einem Viertel ist das eine sinnvolle Überlegung. Auf den Abwärtstrend reagierte UBS-Analyst Daniele Brupbacher mit einer Senkung des Kursziels für von 7,40 auf 5,00 Euro.
Eine gute Nachricht für die Aktionäre kommt von Michael Hünseler, dem Geschäftsführer des Vermögensverwalters, der sich trotz des starken Gewinneinbruchs für die Ausschüttung von Dividenden ausspricht.
Nach dem Rekordtief letzte Woche hat sich die Aktie noch nicht erholt. Sollte die EZB an ihrer Geldpolitik festhalten, stehen der Commerzbank harte Zeiten bevor. Bodenbildung abwarten.